Jugendfeuerwehr Süsel/Röbel im Einsatz
Süsel (ik) Eine Halle auf dem Gelände der Firma Rumpel in Süsel brennt und es werden Personen vermisst. Als die Feuerwehrautos mit Martinshorn und Blaulicht auf dem Platz eintreffen, dringt dichter Qualm aus dem Gebäude. Die Feuerwehrleute springen aus den Wagen, um die Suche nach den Vermissten und das Löschen des Brandes in Angriff zu nehmen.
Zum Glück handelt es sich bei diesem Szenario nur um eine Übung, nämlich die jährliche Abschlussübung der Jugendfeuerwehren Süsel und Röbel. „Hier können die Kinder und Jugendlichen praktisch anwenden, was sie übers Jahr bei den Dienstabenden gelernt haben“, sagt Jugendwart Christian Manara. Zusammen mit Silke Rüting und Andre Schacht leitet er die Jugendwehr der Feuerwehr Süsel.
Jeder der an der Übung teilnehmenden zweiundzwanzig jungen Feuerwehrleute hat seine Aufgabe, die erwachsenen Aktiven der Freiwilligen Feuerwehren helfen und unterstützen nur.
Der junge Einsatzleiter Henrik Jürß sondiert die Lage und entscheidet das weitere Vorgehen. Die anwesenden Zuschauer werden befragt, ob sie etwas beobachtet hätten, zum Beispiel ob sich noch jemand im Gebäude befindet: „Oder gucken Sie einfach nur zu?“, fragt Henrik ganz versiert, was die Zuschauer ein wenig zum Schmunzeln bringt. Währenddessen rüsten sich die Atemschutzträger für ihren Einsatz aus. Die im Ernstfall benötigte Atemluftflaschen der Erwachsenenwehr sind in diesem Falle ersetzt durch zugeschnittene KG-Rohre, die sich die Jugendlichen auf den Rücken schnallen. Natürlich wird auch keine Atemmaske benutzt. Funkgeräte und Schläuche dagegen sind echt.
Schlauch -und Wassertrupps nehmen unterdessen schon Schläuche vom Wagen, um sie ab Wasserentnahmestelle bis zum Brand auszulegen. Jeder weiß, was er zu tun hat.
Nachdem die Lage erkundet ist, treten die Gruppen an, um vom Gruppenführer weitere Einsatzbefehle zu erhalten.
Die Atemschutzträger versammeln sich vor dem Zugang zur Halle. Jeweils zwei begeben sich in das verqualmte Gebäude, um nach den vermissten „Personen“, dargestellt von Puppen, zu suchen.
Alissa Latendorf hat die Atemschutzüberwachung übernommen. Per Funk wird regelmäßig der Luftvorrat in den Flaschen abgefragt und eingetragen. Bei Bedarf gibt Alissa den Gruppenführern Bescheid, um die Atemschutzträger auszutauschen.
Tatsächlich werden Vermisste gefunden und auf einer Trage abtransportiert. Eine vermisste Person war bei Auffinden noch etwas bei Bewusstsein, das sie aber auf dem Weg zum Rettungswagen ganz verloren hat, erklärt ein „Sanitäter“.
Die Mitglieder der Jugendwehren sind mit „Feuereifer“ dabei, ihre Aufgaben zu erfüllen.
„Alle zwei Wochen finden Übungsabende statt“, erzählt Manara, „zudem gibt es weitere Veranstaltungen, Zeltlager, Treffen mit anderen Wehren und Wettkämpfe. Im Vordergrund steht die Teamarbeit unter den Jugendlichen, denn auch später, in der echten Wehr, müssen sich die Kameraden aufeinander verlassen können. Und ein Großteil der Jugendlichen tritt im Alter von 18 Jahren in die aktive Wehr ein. Um dringend benötigte aktive Mitglieder für die Freiwilligen Wehren zu gewinnen, ist die Jugendarbeit unerlässlich.“
In der Jugendwehr Röbel herrsche im Moment ein wenig Mangel an Nachwuchskräften, berichtet Jugendwart Florian Pommer. Gerne werden neue Mitstreiter aufgenommen. Die Übungsabende finden zweiwöchentlich montags um 18 Uhr statt, der nächste Dienst ist am 2. Dezember. Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren aus Röbel und Umgebung sind herzlich willkommen.
Ein Beispiel, dass die Arbeit in der Jugendwehr Spaß macht, ist Jason Jermis. Der 15-jährige ist seit fünf Jahren bei der Jugendwehr Süsel. Natürlich will er später in die aktive Wehr übertreten und als erstes die Atemschutzausbildung machen.
Im Moment ist er für ein Jahr als Gruppenführer gewählt und trägt daher auch bei diesem Einsatz Verantwortung.
Helfen kann auch Spaß machen, das ist wohl das Fazit dieser Jahresübung.