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Kunst mit „Licht und Schatten“

Vom Spiel mit „Licht und Schatten“ ist dieses Foto geleitet, für das sich einige der Ausstellenden im Garten des Ateliers der Vorsitzenden Ilse Heberlein versammelt haben.

Vom Spiel mit „Licht und Schatten“ ist dieses Foto geleitet, für das sich einige der Ausstellenden im Garten des Ateliers der Vorsitzenden Ilse Heberlein versammelt haben.

Bild: Foto: Jabs

Eutin (aj). Licht und Schatten faszinieren Kunstschaffende von jeher. Wie sich Farben und Konturen im Hell und Dunkel verändern, welche Wirkmacht Leuchten und Abblenden entfalten können und wie sich die Akzentuierungen bildlich fassen lassen, damit haben sich die Mitglieder des Eutiner Kunstkreises für ihre Sommerausstellung „Licht und Schatten“ befasst. Am kommenden Sonnabend, 26. April, um 11 Uhr bitten sie zur Vernissage ins Forum Eutin in der Bismarckstraße 2. Dort sind die Arbeiten von mehr als 20 Künstler*innen bis zum 30. August zu sehen.

„Das Thema haben wir vor einem Jahr benannt“, berichtet die Vorsitzende Dr. Ilse Heberlein. „Licht und Schatten“ eröffnet eine Bandbreite, in der die unterschiedlichen Ausdrucksformen zum Tragen kommen. Und auch in ihrer Aussage finden die Werke mit „Licht und Schatten“ einen gemeinsamen Nenner. Auf den ersten Blick geht es um ein Naturphänomen und die Deutung scheint auf der Hand zu liegen. Aber es gibt verschiedene Aspekte nicht immer ist das Licht, obwohl grundsätzlich positiv besetzt, uneingeschränkt wohltuend: „Es kann auch ein Zuviel von Licht geben und Schatten kann durchaus etwas Erwünschtes sein“, legt Heberlein dar. Neben dieser sehr konkreten Herangehensweise findet sich in den Bildern und Fotografien auch die abstrakte Ebene: Der Gegensatz von einem Leben im Licht und dem Schattendasein kommt zur Sprache, zu sehen ist ein künstlerisches Statement zum Ukrainekrieg und eine Straßenszene aus Südamerika lenkt den Blick auf die, die im vermeintlich im Schatten stehen: „Ich habe es nach einem meiner Fotos gemalt“, erzählt Inga Rienau. Die Auswahl aus den eigenen Arbeiten zu treffen oder sich für ein neues Projekt zu entscheiden, ist für sich genommen, wesentlicher Tiel der künstlerischen Vorbereitung der Schau. „Als das Thema gefunden war, habe ich meine Dias durchgeschaut“, sagt Helga Strübing, die überall in der Welt fotografiert hat – in Alsaka genauso wie vor der eigenen Haustür in der Holsteinischen Schweiz. Malerin Angelika Thun hat sich intensiv mit dem Erlebnis der Polarlicht-Nächte während einer Fjordkreuzfahrt auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist ein großformatiger Lichtertanz: „Die Polarlichter sind das Großartigste, was ich gesehen habe“, meint sie beeindruckt: „Alle Passagiere waren an Deck, um das zu sehen, und niemand sagte mehr etwas.“ Auf dem Weg zur Schau spielt für einige der Mitglieder die regelmäßig stattfindende Malgruppe eine Rolle: „Da wird auch darüber gesprochen, was man einreichen möchte, und manche bringen Bilder mit, um die Meinung der anderen zu hören“, so schildert Ilse Heberlein den Austausch. Andrea Stehr steuert die einzige Skulptur der Ausstellung bei. Ihr Markenzeichen sind filigrane Frauenfiguren und mit der Arbeit „Freude und Traurigkeit“ setzt sie die thematische Vorgabe gekonnt um.

Die Vielfalt innerhalb der Gruppe ist eine Quelle gegenseitiger Inspiration, die ermutigt und Kraft gibt, den eigenen künstlerischen Weg zu gehen. Die Produktivität spricht für sich, regelmäßig bestückt der Kunstkreis hochwertige Ausstellungen. Licht und Schatten-Erlebnisse liegen im Kreis wie überall im Leben nah beieinander: „Wir widmen die Ausstellung unserem Mitglied Jens Fleßner, der im letzten Sommer verstorben ist“, sagt Ilse Heberlein. Unter anderem im August 2023 hatte Fleßner als Neu-Mitglied seine Aquarellarbeiten ausgestellt: „Seine Energie und Lebensfreude waren das Licht für uns, sein Tod der Schatten“, so Heberlein. Mit seiner Kunst bleibt Fleßner als Teil des Kunstkreises gegenwärtig und ist auch in der Ausstellung vertreten. Zu sehen ist die Schau bis zum 30. August montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr.


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