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Schützenfestwochenende in Malente: Das Ende einer historischen Regentschaft An wen übergibt Malentes jüngster Schützenkönig aller Zeiten das Zepter?

Malente (cb). „Henri war gerade 3 Wochen alt, als die Mitgliedsbescheinigung des Malenter Schützenvereins per Post kam. Sein Opa Horst Greggersen hatte ihn mit dem Tag seiner Geburt dort angemeldet“, berichtet Ralf Pribbenow, Vater des amtierenden Malenter Schützenkönigs. Sicherlich hat damals niemand gedacht, dass Henri rund 18 Jahre später im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel abschießt und jüngster Schützenkönig in der Geschichte des 1925 gegründeten Malenter Schützenvereins wird. Das könnte wahrlich ein Altersrekord für die Ewigkeit werden.
Nun ist er 19 Jahre alt und blickt, wie er selber sagt, auf das schönste Jahr seiner Vereinszugehörigkeit zurück. Natürlich waren die älteren Schützenbrüder zunächst skeptisch. Kann so ein Jungspund den Anforderungen entsprechen, die von einem Schützenkönig erwartet werden? Ja, Henri Pribbenow konnte das. „Die Schützenbrüder haben mich tatkräftig unterstützt“, berichtet er und fügt hinzu, dass eigentlich das ganze Jahr für ihn ein absolutes Highlight war. „Bei jedem Umzug und sonstigen Auftritten konnte ich unseren Schützenverein repräsentieren, das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagt Henri stolz. Aber es gab in seiner Regentschaft auch eine Schattenseite, die ihn heute immer noch beschäftigt. „Der plötzliche Tod unseres Vorsitzenden Manfred Scheef im vergangenen Herbst hat mich sehr getroffen. Manfred hat mir geholfen, wo er nur konnte.“
Mit dem bevorstehenden Schützenfest gibt Henri das Zepter an seinen Nachfolger weiter. Oder an seine Nachfolgerin. Denn nach 98 Jahren dürfen sich nun auch - endlich - die Schützenschwestern am Wettbewerb um die Majestätenwürde beteiligen. „Das jetzt auch die Frauen beim Schießen mit dabei sind, finde ich sehr gut“, stellt der noch amtierende König fest, der nach dem Schützenfest in den Club der Altkönige aufgenommen wird und auch hier den Altersdurchschnitt ordentlich senkt.
Gibt es ein Leben nach Schützenkönig? Ja, ganz bestimmt. Auch da hat Henri das Ziel sicher im Visier. Er, der seit seinem 16. Lebensjahr in seiner Freizeit im Sommer als Erntehelfer tätig ist, wird ab Ende August in der Kreisberufsschule in Eutin die Fachhochschulreife anstreben. Im vergangenen Jahr hat er bereits erfolgreich die Prüfung zum Pflegeassistenten bestanden. Nun hat er nach dann bestandenem Schulabschluss das Ziel vor Augen, zu studieren. Allerdings steht noch in den Sternen, was es sein wird. Aber egal, auch das wird Henri Pribbenow sicher schaffen.
Schützenwochenende
in Malente
Wenn ab Freitag, dem 4. August der Schützenverein nachmittags seine Pforten öffnet und die Gäste mit Speisen und Getränken auf dem Vereinsgelände an der Neversfelder Straße begrüßt, geht Henris historische Regentschaft zu Ende. Um 19 Uhr beginnt die Partynacht, bei der DJ Rubin mit heißen Rhythmen die Gäste auf die Tanzfläche locken wird.
Am Sonnabend kommt es dann zum ersten Höhepunkt, dem Festumzug. Hier können sich alle Unternehmen, Vereine und jeder, der Lust hat, fantasievoll geschmückt präsentieren. Die verantwortlichen Schützen hoffen auf eine rege Teilnahme, da der Corso, der am Vereinsgelände startet, eine langjährige Malenter Tradition ist. Nach dem Umzug durch den Ort endet dieser, begleitet von den Bläsern der „Original Ostholsteiner“, wiederum an der Neversfelder Straße. Ab 19 Uhr wird dann erneut DJ Rubin beschwingte Musik auflegen.
Am Sonntagnachmittag steht der zweite Höhepunkt auf dem Programm. Um 13 Uhr beginnt das Vogelschießen der Vereinsmitglieder. Gäste sind natürlich auch zu diesen Wettbewerben herzlich willkommen. Zunächst werden die Ritterwürden ermittelt. Ab etwa 16:15 Uhr kämpfen die Schützenschwestern und -brüder um die Majestetenwürde. Da wird sich zeigen, wer Nachfolgerin oder Nachfolger von Henri Pribbenow wird. Das Gelände um das Vereinsheim ist ab 18:45 Uhr Schauplatz für das Konzert des Lensahner Blasorchesters, das zum Abschluss auch den Zapfenstreich intonieren wird.

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