Eutin (t). Eine Glühbirne wechseln, eine Schraube nachziehen, die Fernbedienung für den Fernseher geht nicht? Es sind diese vielen Kleinigkeiten und Handgriffe, die im Alter schwerfallen und häufig kaum mehr selber erledigt werden können. Genau dieses Themas haben sich drei engagierte Eutiner angenommen. Rainer Witte, Bruno Kall und Carlfriedrich Napp haben jetzt unter dem Dach der Bürgerstiftung Eutin die Initiative „Senioren helfen Senioren“ ins Leben gerufen.

„Der Anteil der Älteren steigt in Deutschland immer weiter, das Leben wird durch die eingesetzte Technik immer komplizierter“, so die Initiatoren. „Wenn nicht direkt Familienangehörige, Freunde oder weitere Helfer im unmittelbaren Umfeld den Senioren zur Seite stehen, wird es häufig schwierig, wenn Kleinstreparaturen oder andere überschaubare Dienstleistungen anstehen. Das haben wir zum Anlass genommen, dieses Projekt für Eutin mit den angeschlossenen Ortsteilen Neudorf, Sielbeck und Fissau ins Leben zu rufen.“

Das Prinzip ist dabei ganz einfach: Der Senior oder die Seniorin spricht auf den Anrufbeantworter des extra für diese Initiative eingerichteten Mobiltelefons mit der Nummer 0157-72104658 und schildert möglichst genau sein Anliegen. Es soll sich dabei um gewünschte Kleinstreparaturen, Kleinigkeiten im Haushalt oder überschaubare Dienstleistungen handeln. Und auch das nicht verstandene Behördenschreiben kann dazugehören, Gartenarbeiten und ähnliches dagegen nicht. Die Seniorenhelfer melden sich, um weitere Details abzustimmen und dann einen Termin zu machen. Vier helfende Hände sind es, denn die Helfer kommen in der Regel zu zweit. Diese Dienstleistungen sind kostenfrei, wer möchte, kann eine kleine Spende an die Bürgerstiftung Eutin machen. Davon, dass solch eine Initiative sehr gut angenommen wird, konnten sich die Initiatoren des Projektes und der Vorstand der Bürgerstiftung Eutin gemeinsam in Hamburg-Bergedorf überzeugen. Seit 2013 gibt es dort solch eine Initiative in der „Stiftung Engagement für Bergedorf“. Das dortige Helferteam und der Vorstand stellten die Bergedorfer Erfahrungen vor und gaben eine Menge an Tipps für die praktische Umsetzung.

Der Vorstand der Bürgerstiftung Eutin freut sich sehr über dieses neue Angebot und half bei der Umsetzung: „Die Idee der drei Ehrenamtler für Eutin ist toll, das müssen wir einfach unterstützen und unter unser Dach nehmen. Zumal der Schwerpunkt der Bürgerstiftung Eutin darin liegt, ehrenamtliches Engagement zu fördern und zu ermöglichen und nicht, wie bei einer Förderstiftung, möglichst viele oder hohe finanzielle Einzelförderungen vorzunehmen“, so der Vorstand. Zur Initiative gibt es einen selbst gestalteten Flyer, der an ausgewählten Orten in Eutin ausgelegt werden soll. Er kann auch auf der Internetseite www.buergerstiftung-eutin.de heruntergeladen werden.