Reporter Eutin

Unterwegs mit David gegen Goliath: Was bedeutet Mut? KinderTheaterSpaßMusikTage im Ahrensböker Pastoratsgarten „machen einfach Spaß“

Ahrensbök (ed). In Ahrensbök werden die Sommerferien von den KTSMSTagen eingeläutet, das hat Tradition, seit Pastorin Kirstin Mewes-Goeze hier ihre Stelle angetreten ist – was auch sollte man mit einem so schönen Pastoratsgarten sonst machen, als eine Horde Kinder darin zelten zu lassen? Also passiert genau das immer am Ende der ersten Sommerferienwoche – und für dieses Wochenende wurden schon Urlaube verschoben, Termine abgesagt, sogar Geburtstage nicht zuhause sondern hier gefeiert. So wie der von Finn-Ruben, der hat am ersten Sommerferienfreitag Geburtstag und cooler könnte er gar nicht feiern als mit einer Menge toller Spiele in Pastorat und Garten, ganz viel Kuchen und vielen Kindern und netten Erwachsenen, findet er. Um die Kinder kümmert sich ein Team von Erwachsenen und jugendlichen Teamern, die mit den Kindern zelten – es wird gequatscht, gesungen, gespielt und gebastelt. Immer haben die KTSMSTage eine Geschichte aus der Bibel zum Thema – dieses Mal sind es der kleine König David und der große Riese Goliath oder ganz kurz: Mut. Zu Mut gehört fast immer auch Angst – und Mut braucht man, um die Angst zu überwinden. „Also geht es um die Frage: Was macht mir Angst?“, erklärt Kirstin Mewes-Goeze, „und was brauche ich, um mutig zu sein? Was stärkt mich?“

Denn: Wie macht man das, so viel Mut zu fassen, um einem Riesen entgegen zu treten? Was hat David wohl gedacht? Musste er unbedingt gleich eine Steinschleuder nehmen? Woher nimmt man das Selbstvertrauen? „Mir ist es wichtig, dass die Kinder sich in Davod reinfühlen können“, sagt Pastorin Mewes-Goeze, „überlegen, wie es ihm ging, wie er so mutig sein konnte. Ob er auch dachte: Schaffe ich das?“ Und dann: So ein Riese kann ja fast alles sein – die Schule, Leute, die einen ärgern, oder auch Mist, den man gebaut hat, zu gestehen. Für all das braucht man Mut – und für noch viel mehr. Deswegen wird bei den KTSMSTagen nicht nur über David und seinen Mut gesprochen, die Kinder brauchen auch Mut für die Stationen, die die Erwachsenen und die jugendlichen Teamer sich für sie ausgedacht haben.

„Alter, war das fies“, kommt Pepe ein bisschen erschüttert von der Station, an der die Kinder in Kartons greifen sollen, ohne zu wissen, was drin ist. Seine Finger sind glibbrig mehlig verschmiert. „Da war alles mögliche drin, Glibber, Mehl, Schleim, uäh.“ Aber reingefasst hat er überall, ganz schön mutig. So wie Kyra, die sich von Phelina mit verbundenen Augen durch den Garten führen lässt und darauf vertraut, dass ihre Freundin sie nicht gegen Bäume rennen oder über Stufen fallen lässt. Vertrauen braucht eben Mut.
Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind „Wiederholungstäter“ – Christiane Ahrens seit der ersten Freizeit mit an Bord und nicht wegzudenken. Oder Sina, die hier mitmacht, seit sie sechs war – mittlerweile ist sie 15 und Teamerin. „Es ist einfach eine super Gemeinschaft, alle haben Spaß und sind gut gelaunt“, sagt Sina, „das macht einfach Spaß mit den Kindern.“ Kyra ist 6 und das erste Mal hier, aber weil ihre Schwester Erin mit dabei ist, ist sie irgendwie auch schon mittendrin. Erin war vier bei ihren ersten KTSMSTagen, jetzt ist sie 13 und findet es immer noch toll. „Ich mag das Zelten und dass alle miteinander sind, das Singen ist schön und das abends in die Kirche gehen, die Stimmung ist einfach toll dann.“ Kyra gefällt der große Garten und dass alle hier zusammen sind. Phelina ist das dritte Mal da und mag alles: „Schon das Hiersein ist cool.“

Die ganze Zeit über wird die ganze KTSM-Gruppe von Gemeindemitgliedern mit Kuchen und lauter leckeren Sachen versorgt, auch das ist Tradition. So wie der große Gottesdienst am Sonntag, den die Kinder gestalten – zu Gast ist ein „Riese“, der versucht, die Kinder mit Sätzen wie „Das schaffst Du nie!“ oder „Gegen mich kommt niemand an!“ zu erdrücken. Aber die Kinder wehren sich, schleudern ihm Sätze entgegen wie David den Stein: „Ich bin so wütend!“, „Keiner hat das Recht, mich klein zu machen.“, „Ich schaffe das!“ und lassen so den Riesen immer kleiner werden. Mut hat ganz viele Gesichter, das zeigen die Kinder auf ihre eigene Weise sehr genau – und auch, dass jedes von ihnen super mutig ist.

Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen