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25 Jahre Tafel Oldenburg in Holstein e.V.

Spendenscheck der Tafelstiftung Schleswig Holstein - Hamburg, übergeben von Herrn Konsul Bernd Jorkisch an Jörg Zander, rechts  1. Stadtrat Jens Junkersdorf

Spendenscheck der Tafelstiftung Schleswig Holstein - Hamburg, übergeben von Herrn Konsul Bernd Jorkisch an Jörg Zander, rechts 1. Stadtrat Jens Junkersdorf

Bild: hfr

Oldenburg (jz). Die Tafel Oldenburg in Holstein ist am 14. Januar 25 Jahre alt geworden!
Seit dem Jahre 2000 werden hier Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt. Diese werden gespendet. Die vielen Helfer arbeiten ehrenamtlich, denn es gibt keine staatlichen Zuschüsse.
Die Jubiläumsfeier fand am 1. Februar im Restaurant Zweizack mit musikalischer Untermalung durch Melanie „Melli“ Lorenz statt. Als Gäste hielten der Erste Stadtrat der Stadt Oldenburg, Herr Jens Junkersdorf, in Vertretung der Bürgervorsteherin und des Bürgermeisters und der Vorsitzende der Tafelstiftung Schleswig-Holstein-Hamburg, Herr Konsul Bernd Jorkisch die Grußworte. Und auch der Bundesvorsitzende der Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn, würdigte in seinem schriftlichen Grußwort die Tafel Oldenburg: „Ihr Jubiläum ist Anlass zur Freude und Sie dürfen stolz sein! Ich bin froh, dass es Menschen wie Sie gibt, die nicht wegsehen und für andere einstehen. Das macht unsere Gesellschaft reicher und lebenswerter. Aber auch: Die Tafel-Arbeit einzustellen, das würde niemanden helfen. Deshalb ermutige ich Sie und hoffe, dass Sie mit Kraft, Ausdauer und Überzeugung weitermachen. …und ich wünsche Ihnen eine Reihe kleiner Glücksmomente – denn Helfen darf und soll auch glücklich machen.“ Der Tafelvorsitzende Jörg Zander blickte allerdings etwas pessimistischer in die Zukunft. So wird es wohl schwer werden, einen neuen Vorstand für die Tafel Oldenburg in Holstein e.V. zu gewinnen, denn der langjährige alte Vorstand stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl und die Stadt Oldenburg will das Gebäude im Weidenkamp 2a in dem das DRK und die Tafel untergebracht sind, veräußern, so dass noch ungewiss ist, wo die Tafel Oldenburg unterkommen wird. Jörg Zander führte auch aus, dass die zitierten Glücksmomente wegen der Belastung der Tafelmitarbeiter auch außerordentlich rar geworden sind. Auch in schwierigen Zeiten hat sich die Tafel Oldenburg nicht von den pro-blematischen Umständen beirren lassen. Kein einziger Ausgabetag fiel aus. Die Corona-Pandemie bescherte der Tafel mehr zeitlichen Aufwand und finanzielle Ausgaben durch Hygienemaßnahmen, und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte schließlich zu einer Verdoppelung der Kundenzahl. Mittlerweile werden auch die Lebensmittelspenden weniger, so dass immer weniger Ware für immer mehr Kunden zur Verfügung steht. Die nahezu täglichen Bitten von Bedürftigen um Aufnahme zeigen, dass es weit mehr armutsbetroffene Menschen gibt als die Tafel unterstützen kann. Die Tafel Oldenburg hat deshalb auch einen Aufnahmestopp verhängt. Mehr Kunden zu bedienen ist schlichtweg nicht möglich. Als gemeinnützige Einrichtungen wollen die über 960 Tafeln in Deutschland einen Ausgleich zwischen Überfluss und Mangel schaffen. Sie geben einwandfreie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft oder verbraucht werden, weiter an benachteiligte Menschen. Gleichzeitig ist jede Tafel auch ein sozialer Anlaufpunkt für ihre Kundinnen und Kunden.
Mit rund 60.000 Ehrenamtlichen, die sich bei den Tafeln engagieren, sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Organisiert sind sie im Dachverband Tafel Deutschland e. V.

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