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Oldenburg (mk). Am vergangenen Samstag hatte das neue Stück der Theater AG des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Premiere. Auf Einladung des Kulturbunds Wagrien spielten die Schülerinnen und Schüler in der Komödie „Gerüchte Gerüchte“ des amerikanischen Dramatikers Neil Simon.
Bevor der Vorhang sich hebt, streifen die Akteure schon einmal durch das Premierenpublikum und erzählen die neusten Gerüchte. Dann gibt die Bühne den Blick frei auf das erste Paar, das sich als Gäste einer Feier sah, nun aber vor dem blutüberströmten Bürgermeister der Stadt steht. Außerdem ist seine Frau Myra verschwunden. Um keinen Skandal zu riskieren, erfinden die beiden Besucher eine neue „Wahrheit“, als das nächste Paar auftaucht. Gemeinsam versucht man zu vertuschen, was doch so offensichtlich ist. Am Ende sind es vier Paare, die auf der Bühne stehen und der Polizei die wildesten Geschichten erzählen. „Gekauft. Ich kaufe ihnen die Geschichte ab. Und wissen sie warum? Weil sie mir gefällt. Ich glaube sie nicht, aber ich mag sie,“ kommentiert einer der Polizisten. Und wenn am Schluss wie aus einem Grab die Stimme von Myra aus dem Keller kommt, ist die Verwirrung endgültig.
Das ist der Stoff, aus dem die Komödien sind. Viele falsche Fährten, Lügen, die zu weiteren Lügen führen, Strategien zur Vermeidung des Chaos, die das Chaos nur erweitern. All das lebt vom Wortwitz und von der Dramaturgie der handelnden Akteure. Unter der Regie von Sören Müller-Gerken gelingt den Schauspielerinnen und Schauspielern dieser Spagat ganz hervorragend. Der Witz scheint mühelos zu entstehen und springt auf das Publikum über. Die jungen Akteurinnen und Akteure haben offensichtlich Freude an den Dialogen und dem notwendigen Tempo auf der Bühne. Sie setzen es gekonnt um. Ein unterhaltsamer Abend geht mit viel Applaus zu Ende. Weitere Vorstellungen sollte man sich nicht entgehen lassen.