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Blaulicht-Besuch in KiTas und Grundschulen

In der vergangenen Woche ist zusammen mit Vertretern der teilnehmenden Blaulicht-Organisationen, den beiden hauptamtlichen Fachkräften, der Landrätin Stephanie Ladwig und den Vertreterinnen der fördernden AktivRegionen der Startschuss für das Blaulichtprojekt gefallen.

In der vergangenen Woche ist zusammen mit Vertretern der teilnehmenden Blaulicht-Organisationen, den beiden hauptamtlichen Fachkräften, der Landrätin Stephanie Ladwig und den Vertreterinnen der fördernden AktivRegionen der Startschuss für das Blaulichtprojekt gefallen.

Bild: E. Dörrhöfer

Preetz (ed). In diesen Tagen ist der Stadtschuss für ein ganz besonderes Pilotprojekt im Kreis Plön gefallen, Blaulichtprojekt heißt es und es ist so besonders, weil alle Blaulicht-Organisationen es unter der Federführung des Kreisfeuerwehrverbandes Plön gemeinsam auf die Beine gestellt haben – und weil es das Ehrenamt auf eine nie dagewesene und ausgesprochen schöne Weise darstellt und stärkt.
„Ziel des Projektes ist es Wissen und Fachwissen zu lehren, soziale Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln und zu stärken. Gleichzeitig soll die gesellschaftliche Akzeptanz von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und dem THW positiv beeinflusst werden. Des Weiteren wird das Ziel verfolgt durch dieses Projekt aktive Nachwuchsförderung für Feuerwehren, Rettungsdienste und THW zu betreiben.“ So heißt es in der Beschreibung des Pilotprojekts, aber dahinter steckt viel mehr – ein echtes Gemeinschaftprojekt der Blaulicht-Organisationen, die zusammen mit den beiden hauptamtlichen Fachkräften KiTas und Grundschulen besuchen, ihre Arbeit erklären, ganz praktisch und anschaulich. Denn: Nachwuchssorgen haben fast alle Vereine und Organisationen, die auf das Ehrenamt angewiesen sind – dazu gehören in unserer Region auch Einrichtungen wie die Freiwilligen Feuerwehren, das THW, das DRK oder die DLRG. Wie wichtig, ja sogar lebensrettend sie alle sein können, stellt man meist erst fest, wenn man selbst in Not ist – eine Idee, wie man sie spielerisch und nachhaltig in den Fokus der Gesellschaft rücken könnte, hatte Kirsten Voß-Rahe, aktiv im Vorstand der AktivRegion Schwentine. Entstanden sei diese Idee, erzählt sie, an ihrem Frühstückstisch, nachdem der Kindergarten ihrer Jungs abgebrannt sei, ein Brand ganz dicht an der Familie, räumlich und emotional. Und auch wenn ihr Mann aktiv in der örtlichen Feuerwehr sei, habe der Vorfall die Sichtweise auf das Thema Blaulicht-Organisationen nochmal verändert. Was könnte man tun, um die Präsenz der Blaulicht-Organisationen in den Schulen und KiTas schon zu verstärken? Wie könnte man schon Kindern spielerisch nahebringen, was in so einer Organisation passiert, wieso es wichtig ist, sich hier zu engagieren? Regelmäßig und nachhaltig. Denn Kinder sind leicht zu begeistern, aber so, dass die Begeisterung bis ins Erwachsenenalter anhält? Und wurde bei einem Blick ins Internet in Niedersachsen fündig – hier gibt es bereits so eine Art Blaulicht-Projekt. Kirsten Voß-Rahe hat die Idee dann dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Plön vorgestellt und alle seien begeistert gewesen, erzählt Olaf Meier-Lürsdorf, der stellvertretende Kreiswehrführer. Zusammen habe man nahezu alle Blaulicht-Organisationen des Kreises Plön mit ins Boot geholt: die Freiwilligen Feuerwehren natürlich, aber auch das Technische Hilfswerk, den Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und die Johanniter Unfall-Hilfe. Alle haben sie kleine
Der Kreis konnte als Träger des Projektes gewonnen werden und beteiligt sich mit 50.000 Euro an den Personalkosten, die beiden AktivRegionen des Kreises steuern jeweils 100.000 Euro bei und finanzieren zusammen mit EU-Förderungen das Pilotprojekt für die kommenden zwei Jahre. Denn natürlich braucht es Material – und vor allem zwei hauptamtliche Fachkräfte, die am besten beides vereinen, Pädagogik und die Begeisterung für das Ehrenamt in einer Blaulicht-Organisation. Wie solle man so jemanden finden, zweifelten die Verantwortlichen, aber dann bewarben sich Neele Schwiderski und Philip Möller auf die Stellenausschreibung. Olaf Meier-Lürsdorf schmunzelt: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als wir die beiden gefunden haben. Besser gehts einfach nicht.“
Die beiden sind echte Glücksgriffe für das Blaulicht-Projekt. Denn beide sind nicht nur ausgebildete Erzieher, sie sind auch von Kindesbeinen an in ihren örtlichen Feuerwehren engagiert – Philip Möller ist Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr Fargau und Neele Schwiderski leitet die Kinderabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Wahlstorf. „Ich habe die Stellenausschreibung gelesen und dachte: Das ist meins!“ freut sich Philip Möller – und Neele Schwiderski strahlt: „So kann ich mein Hobby zum Beruf machen und beides verbinden, perfekt.“
Die beiden haben alle KiTas und Grundschulen des Kreises angeschrieben, ihnen das Blaulichtprojekt vorgestellt – und offene Türen eingerannt, denn natürlich ist so ein Blaulicht-Besuch ein echtes Highlight. Ihr Terminkalender füllte sich erwartungsgemäß rasant: Schon jetzt stehen 66 Termine mit Grundschulen und KiTas darin, es dürfen aber sehr gern noch mehr werden. Wie der Blaulicht-Besuch aussieht, ist ganz individuell, zeitlich und auch welche Blaulicht-Organisation die beiden im Gepäck haben sollen. „Wir haben von allen Kollegen kleine Konzepte an die Hand bekommen“, so Philip Möller, „das Teddy-Krankenhaus oder den Pausenhelfer, den Ersthelfer von Morgen oder die Erste Hilfe für Grundschüler.“ Spielerisch erklären sie den Lütten dann die Arbeit von THW und Co, haben am besten immer auch einen Kollegen der betreffenden Blaulicht-Organisation mit dabei. Kleine Übungen aus der Arbeit der Blaulicht-Organisation machen dann den Besuch komplett – und nachhaltig: „Sichtbar, erlebbar machen, was es bedeutet, sich ehrenamtlich zu engagieren, spielerisch nahebringen, was in einer Blaulicht-Organisation passiert, das ist der Ansatz“, erklärt Olaf Meier-Lürsdorf, „und was man auf diese Weise erlebt, das bleibt im Kopf.“ Ein Projekt, das dringend Nachahmer braucht.
Wer sich einen Blaulicht-Besuch wünscht, kontaktiert gern das Blaulicht-Team Neele Schwiderski und Philip Möller unter info@blaulichtprojekt.de.


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