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Heidi Bräuer erhält Preetzer Bürgerpreis 2021

Preetz (tg). Die langjährige, ehrenamtliche Co-Leiterin des „Offenen Treffs“, Heidi Bräuer, ist mit dem Preis für bürgerliches Engagement der Stadt Preetz 2021 ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird damit das besondere und herausragende soziale Wirken der 76jährigen Preetzerin in der Schusterstadt. „Auch wenn angesichts der aktuellen Corona-Lage noch Zurückhaltung angesagt ist, wollten wir diese Feierstunde auf keinen Fall ausfallen lassen“, betonte Hans-Jürgen Gärtner in seinen einleitenden Worten. Der Bürgervorsteher unterstrich die weiterhin waltende Vorsicht der Stadt bei Veranstaltungen. Die geringe Zahl an Anwesenden lag ausschließlich darin begründet, so Gärtner. Die sechsköpfige Fachjury, bestehend aus Inga Johnsen, Franz Furkert, Tobias Fechner, Barbara Kempe, Doris Ruhloff und Pastor Christoph Pfeifer, war sich bei der Beratung über die Preisträgerin 2021 schnell einig.
 
Die Namensgleichheit mit einer weiteren Preetzerin führte anschließend zwar zu etwas Verwirrung. Diese konnte aber schnell geklärt werden, - und so konnte Heidi Bräuer am vergangenen Mittwoch, im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Ratssaal der Stadt, die Urkunde und ein kleines Preisgeld überreicht werden. Die würdige musikalische Umrahmung der Feierstunde gaben das Streicher-Duo und Geschwisterpaar John und Amelia Fellows, mit ihrem eindrucksvollen Geigenspiel. Mitjuror Christoph Pfeifer würdigte in seiner Laudatio das langjährige soziale Engagement von Heidi Bräuer für die Integration von Menschen mit Behinderung. Fast zwei Jahrzehnte hat die Preisträgerin, zusammen mit Ute Kohn, den „Offenen Treff“ der psychiatrischen Einrichtung Brücke Schleswig-Holstein in Preetz ehrenamtlich geleitet. „Sie wollten immer Brücken bauen, zu Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, - diese haben sie wieder in die Mitte der Stadt geholt“, so Pfeifer. Treffpunkt hierfür war der alte, umgebaute Speicher in der Feldmannstraße, der historischen Mitte der Schusterstadt. Mit viel Engagement und Durchsetzungskraft, aber auch Bescheidenheit, so schildert Pastor Pfeifer weiter, hatte Heidi Bräuer immer wieder unermüdlich Sponsoren für die vielfältigen Aktivitäten der Treff-Besucher gewinnen können.
 
Vor allem die bei allen Treff-Besuchern beliebten Ausflüge (Molfsee, Plön, Sommerfest, Ostsee…) galt es immer wieder zu finanzieren. Für die gelernte Krankenschwester standen jederzeit Gleichberechtigung und Integration von Menschen mit psychiatrischen Beeinträchtigungen im Zentrum ihres Wirkens, so Christoph Pfeifer: „Für diese Menschen haben sie unermüdlich Aktivitäten angeboten und so für sie eine Normalität geschaffen.“ Der Pastor hofft, dass Heidi Bräuers soziales Wirken beispielgebend ist und auch andere Bürger und Bürgerinnen motivieren kann, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Die Stadt Preetz zeichnet einmal im Jahr Preetzer Mitbürger und Mitbürgerinnen mit dem Bürgerpreis der Schusterstadt aus. Diese müssen sich durch ihr besonderes ehrenamtliches Engagement in den Bereichen Umweltschutz, Kultur oder Soziales für ihre Heimatstadt verdient gemacht haben. Heidi Bräuer ist sich noch nicht sicher, wofür sie ihr Preisgeld (400 Euro) einsetzen wird. Ihr erster spontaner Gedanke war, es ihrer alten Wirkungsstätte zukommen zu lassen, dem „Brücke“-Verein. Gern denkt sie an die Zeiten im „Offenen Treff“ zurück, von dem sie Ende 2019 Abschied genommen hat. „Wir haben alle Besucher angenommen und wertgeschätzt, egal mit welchen Einschränkungen sie zu uns gekommen sind“, erklärt die 76jährige in ihrem Schlusswort.


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