Reporter Eutin

Kieler Endspurt kam zu spät

Kreis Plön (dif). Die KSV Holstein kehrte vom Bundesligaspiel beim SC Freiburg ohne Pluspunkte heim. Auch wenn die Kieler gerade im Endspurt Moral bewiesen, nie aufsteckten und aus einem 0:3 den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit durch Phil Harres noch ein 2:3 machen konnten, am Ende stand die Niederlage. Die mitgereisten 1500 (!)
Gäste-Anhänger sahen in Halbzeit eins gleich nach wenigen Sekunden eine Kieler Riesen-Chance, als SC-Keeper Atubolu Phil Harres anschoss und dessen Ball fast zum 0:1 in den Maschen gelandet wäre. Vielleicht hätte sich der Spielverlauf im Breisgau dann anders dargestellt. So aber spielte eine klar bessere Freiburger Mannschaft, die durch ein Eigentor von Nicolai Remberg (23.) und einem Traumtor Christian Günters eine viertel Stunde später, mit 2:0 in die Halbzeit ging. Nach dem Pausentee wurden die Gäste stärker, die Treffer gelangen aber weiter den Hausherren. Und als Vincenzo Grifo das 3:0 (74.) erzielen konnte, schien das Duell gelaufen. Doch die Störche begannen das Match nun anzunehmen, waren überlegen und kamen durch Torjäger Harres mit einem Doppelschlag noch einmal heran. Der eingewechselte Fiete Arp hätte fast noch das Remis erzielt, doch der vorher oft schwächelnde Torhüter Atubolu rettete mit einer Parade den Heimerfolg. Am Ende der neunzig Minuten stand einmal mehr die Erkenntnis: Gute 25 Minuten reichen in Liga eins kaum zum Ligaverbleib.
Ein weiterer Rückschlag: Der FC Heidenheim besiegte Union Berlin mit 2:0 und vergrößerte den Vorsprung auf Ligaplatz 16 auf nun fünf Pluspunkte. Nicht im Kader der Rapp-Elf war Stürmer Benedikt Pichler, der Stand vergangenen Sonntag, kurz vor einem Wechsel zum Zweitligisten 1. FC Köln stehen soll. Bereits weg aus Kiel ist Verteidiger Tymoteusz Puchacz, der nach England zu Plymouth Argyle mit Kaufoption ausgeliehen wurde. Geht nun auch Pichler, so sollte man im Lager der KSV langsam aber sicher über Zugänge nachdenken. Mit dem aktuellen Kader scheint der Klassenerhalt utopische Züge anzunehmen.
Gestern, nach Redaktionsschluss, stand man Borussia Dortmund gegenüber. Die Kieler Anhänger werden zurecht nervös, denn beim Verein sind Aktivitäten auf dem Transfermarkt, im Gegensatz zur Konkurrenz, so gar nicht zu erkennen. Hinzu kommt noch das „Skandalurteil“ seitens des DFB, der dem VfL Bochum den Sieg im Spiel bei Union Berlin zugesprochen hat und somit weiteren Spielabbrüchen durch Chaoten Tür und Tor öffnete. In Sachen Sportlichkeit darf man hoffen, dass der Einspruch der Berliner Erfolg hat. Allein der Glaube dafür fehlt.
Noch ein kurzer Nachtrag zum Hallenmasters in der Kieler Wunderino-Arena. Hier holte sich der SV Todesfelde zum zweiten Male den Titel. Der Regionalligist besiegt im Finale Ligakonkurrent Weiche Flensburg mit 1:0. Die KSV Holstein und auch Titelverteidiger Kilia Kiel mussten bereits in der Vorrunde die Segel streichen. Für die Jungstörche der KSV war der Auftritt 2025 nicht nur eine erneute Hallen-Enttäuschung, sondern auch ein Spiegelbild der bisherigen Freiluftsaison. Hier muss dringend etwas passieren, soll sich der Standort Projensdorf nicht zu einer Art „Geldverbrennungsmaschine“ für den Verein Holstein Kiel entwickeln.


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