Reporter Eutin

„Kleinkünstler“ beeindruckten mit Riesenseifenblasen und Drahtseilakten Zirkus-Zauber im Dersauer Kindergarten

Dersau (los). Koordination, Geschick, der Mut zur Selbstdarstellung: alles nicht selbstverständlich. Umso mehr konnten die Kleinen vom Fritz-Joost-Kindergarten der Gemeinde Dersau über ihre Erfahrungen in einem einwöchigen Zirkusprojekt Anfang November staunen.
Als Zauberer, Clowns oder Drahtseilakteure bereiteten sie sich auf den großen Auftritt vor Eltern und Familie vor. Für den authentischen Rahmen, Führung und Begleitung sorgte der gebuchte Circus T-Renz, der in der Woche sein Zelt auf dem Gelände aufgeschlagen hatte. Finanziert wurde das Projekt mit Fördermitteln aus dem Corona-Landesprogramm.


Nach einem Tag des Kennenlernens konnten die Proben beginnen. „Pro Kind war eine Teilnahme an zwei Kursen möglich“, erläuterte Kindergarten-Leiterin Imke Wiechmann. Aber erst für die Aufführung am Freitag durften die „Kleinkünstler“ in die passenden Kostüme schlüpfen, um sich für ihr Publikum als Nachwuchsartisten in Szene zu setzen.


Imke Wiechmann freute sich, dass das Konzept sogar die Jüngsten in einem Kurs für Riesenseifenblasen einband. So waren unter den 44 kleinen Teilnehmern sechs- bis einjährige Kinder, die sich als Zirkusakteure versuchen durften. „Es ist gar nicht selbstverständlich, dass alle dabei mitmachen“, erklärte sie. Denn auch im täglichen „Morgenkreis“, mit dem die Gruppen in den Tag starten, sei es auch nicht jedermanns Sache, auch selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen. „Aber hier sind alle dabei und wachsen über sich hinaus“, verdeutlicht sie. Das bedeute einen großen Gewinn an Selbstvertrauen.


Ein wesentlicher Punkt dabei: die Erfahrung vom gemeinsamen Zusammenwirken. So funktioniere der schöne Eindruck kreisender Reifen im Rampenlicht der Manege nur, wenn alle beim Hula Hoop mitmachen. Den klassischen Hüftschwung üben die Kinder zwar noch nicht – aber auch das koordinierte Kreisen lassen mit Hilfe der Arme verlangt, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Erschwerend hinzu kommt die Durchmischung der Kinder aus verschiedenen Gruppen, „da sie sich ihre zwei Kurse aussuchen durften“. Doch genau aus diesem Grund werde die Sozialkompetenz besonders gefördert, erklärte Imke Wiechmann. „Die Kinder lernen, auf andere zu achten und müssen miteinander klarkommen.“ Neben Hula Hoop, Riesenseifenblasen, Drahtseilakten, Zauberei und Clownerie standen Schwertkampf und Teller drehen auf dem Programm.


Was einfach klingt, ist es meist nicht: Auch für eine schöne Riesenseifenblase muss man den richtigen „Dreh“ erst einmal heraus haben, damit der Traum von einer aufgeblähten Laugenkugel nicht sofort zerplatzt. Gelingt dies, strahlen die Augen der begeisterten Kleinen mit dem Glanz des schwebenden Gebildes um die Wette.


Wer sich anvertraut und über das (niedrig gespannte) Drahtseil führen lässt, stellt seinen Mut unter Beweis.
Andere zum Lachen bringen, das gelingt am besten, wenn man sich selbst nicht so ernst nimmt. Die Clowns hatten das Prinzip schnell verstanden: Sie ließen sich hinterrücks formvollendet beklauen und stellten ihr Publikum unter Universalverdacht – so hatten alle ihre Spaß an ihrem Auftritt.


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