Reporter Eutin

Mit der vhs Plön ins Schallplattenmuseum

Bild: hfr

Plön (t). Die vhs Plön bietet für Donnerstag, den 14. September, eine Bus-Tagesexkursion an. Ziele sind das Deutsche Schallplattenmuseum und die St. Martin-Kirche in Nortorf sowie eine Privatsammlung in Gnutz. Die Abfahrt ist für 9.30 Uhr in Plön, ZOB/Bahnhof und um 9.35 Uhr in Plön, Ascheberger Straße, großer Parkplatz am See (beim Buswartehäuschen) geplant. Gegen 17.30 Uhr wird die Gruppe wieder in Plön sein. Die Kosten liegen pro Person bei 53 Euro, inklusive Busfahrt, Führungen, Kaffee und Kuchen. Eine verbindliche Anmeldung erfolgt bei der vhs Plön mit Kursnummer G 9.03.01 unter Telefon 0 45 22 - 42 04 oder via Email an vhs-ploen@t-online.de, Storno ist bis eine Woche vorher kostenlos möglich. Die Leitung hat Leitung hat Thomas Nedza.
Diese Tagesexkursion nach Mittelholstein beginnt zunächst in Nortorf mit einer Führung im Deutschen Schallplattenmuseum. Dem Amerikaner Thomas Alva Edison gelang es 1877 erstmals, Töne mit Hilfe eines Phonographen aufzunehmen und wieder abzuspielen. Der gebürtige Hannoveraner Emil Berliner entwickelte daraus das Grammophon und anschließend die Schallplatte. In einer umgebauten Lederfabrik in Nortorf begann dann 1948 die Herstellung von Schallplatten. Bereits im Juni 1950 wurde die 1.000.000ste Platte in Nortorf produziert und die Teldec Schallplatten-Gesellschaft mbH in Hamburg gegründet. Der Name Teldec setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsfirmen Telefunken und der Decca Records Co. Ltd zusammen. Bis 1987 verließen insgesamt 850.000.000 Schellack- und Vinylschallplatten die Teldec-Plattenfabrik, in der 1.000 Mitarbeiter beschäftigt waren. „Die Sammlung ist europaweit einzigartig“, sagt der Museumsleiter, „wenn nicht sogar weltweit.“ Kaum ein Unternehmen habe so gut die Geschichte seiner Plattenproduktion dokumentiert wie die Firma Teldec. Bereits 1920 wurde die Telefunken Schallplatten GmbH gegründet und zählte zu den Pionieren der Schallplattentechnik. Als langjähriger Produktionsstandort des Labels Teldec gilt Nortorf auch heute noch über Schleswig-Holstein hinaus als die Stadt der Schallplatte.
Unweit des Museums steht die neugotische evangelisch-lutherische St.Martin-Kirche. Im Jahre 1527/28 brannte das Innere der Kirche völlig aus. Während des Torstenssonkrieges 1643 – 1645 wurde die Kirche von schwedischen Söldnern ausgeplündert, 1660 der Kirchturm vom Sturm umgeweht und erst 1678 wieder aufgebaut. In der Zeit von 1707 bis 1783 traf der Blitz dreimal den Turm. In den Franzosenkriegen 1813 wurde die Kirche erneut schwer beschädigt. Nach der Schlacht bei Sehestedt diente sie als Lazarett. Dabei wurde fast das gesamte Inventar vernichtet. Im Jahre 1871 entschloss man sich, das alte Kirchengebäude abzureißen und ein neues zu errichten. Die heutige, am 15.10.1872 eingeweihte Kirche wurde als dreischiffige neugotische Backsteinhallenkirche mit einem teils aus Granitquadern bestehenden Westturm ausgeführt. Zur Kirchengemeinde, einer der großflächigsten von Schleswig-Holstein, gehören heute 28 Dörfer.
Dann geht es weiter nach Gnutz in das über 180 Jahre alte Bauernhaus des Karl von Puttkamer mit seiner landwirtschaftlichen Privatsammlung, unter anderem mit über 100 historischen Mausefallen. Es gibt unzählige Wege, eine Maus zu fangen. Karl von Puttkamer kennt nicht nur viele davon, sondern verpackt die Erklärungen dazu auch noch in Witz, Ironie und eine gewisse Leichtigkeit. Sein wissenschaftlich umfassender sowie um neue Erkenntnisse der Forschung erweiterter Vortrag über Mausefallen wird uns neue Sichtweisen eröffnen. Garantiert hörens- und sehenswert. Entspannen kann man sich dann anschließend bei einer Demonstration eines neuen alten Handwerks. Man wird uns die Kunst des Klöppelns näher bringen. Es geht dabei nicht unbedingt um runde Tischdeckchen, nein, es können auch moderne Kleidungsstücke oder zum Beispiel eine Friedenstaube für die Ukraine dabei entstehen.
Dann wird es Zeit, Kaffee zu trinken. Dazu geht es nach Aukrug-Innien ins Café Alte Kaffeewirtschaft. Dort hängt dieser Spruch an der Wand: „Kuchen machen nicht dick, sie glätten die Falten“. Danach geht’s heim.

Weitere Nachrichten aus Plön/Preetz

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen