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Musikzug Plön sucht händeringend neues Vereinsheim Vergebliche Suche seit über einem Jahr

Plön (mm). „Wir gehen jetzt an die Öffentlichkeit, weil wir dringend neue Räume für unseren Verein brauchen“, sagt Marek Slamanig, zweiter Vorsitzender des Musikzugs Plön. Nachdem die Musiker wegen Abriss der Schiffsthal-Sporthalle ihr Vereinsheim verloren hatten, dürfen sie zwar vorübergehend in der Strandklause Fegetasche 98 proben. „Doch auch hier hängen wir schon wieder in der Luft. In der Gerüchteküche brodelt es, dass dieses Gebäude ebenfalls dem Erdboden gleich gemacht werden soll“. Hinzu käme, dass die Räumlichkeiten sichtbar in die Jahre gekommen seien. „Es zieht durch die Fenster, regnet rein“. Das sei alles andere als ideal. Beschwerlich sei zudem, dass bei jeder Probe die Instrumente herangeschleppt werden müssten.
„Selbst mit diesen widrigen Umständen könnten wir klarkommen“, ergänzt Patrick Schilling, erster Vorsitzender des Vereins. „Doch viel schlimmer ist, dass wir hier kein richtiges Vereinsleben pflegen können“, schüttet er sein Herz aus und erinnert im gleichen Atemzug an Ausbildungswochenenden, Spieleabende oder freundschaftliche Musikwettbewerbe, wie sie früher möglich waren. „Alles, was einen Verein attraktiv macht, ist zurzeit nicht machbar“. Obwohl der verantwortliche Hausherr sich alle erdenkliche Mühe gebe, und hilfsbereit tue, was er könne. Doch dem Mann seien enge Schranken gesetzt. Und trotz des maroden Zustands sei das Haus beliebt für Veranstaltungen aller Art. „Am Wochenende etwa, da geht gar nichts. Wegen der Tanztees ist immer ausgebucht“.
„Weil wir kein richtiges Vereinsleben mehr haben, verlieren wir seit 2019 ständig Mitglieder“, folgert Marek Slamanig in nachdenklichem Ton. „Das tut richtig weh“ wirft Dirigentin Laura Langer ein, die den Schwund nachvollziehen kann. „Die wichtige Jugendarbeit kommt viel zu kurz, und wir fühlen uns einfach heimatlos“.
Bereits seit mehr als einem Jahr läuft die Suche nach einer neuen Heimat auf Hochtouren, die Marek Slamanig koordiniert. „Wir benötigen nicht viel und sind bereit, selbst Zeit und Geld zu investieren“, erläutert er. „Wir brauchen lediglich 80 bis 100 Quadratmeter für die Proben, und höchstens 50 Quadratmeter als Lagerplatz für Instrumente. Eine Toilette müsste es geben, weil die Proben oft mehrere Stunden dauern. Und die Räume sollten rund um die Uhr zur Verfügung stehen, um ein vielfältiges Vereinsleben anbieten zu können“.
Mit den Anforderungen, die sich an drei Fingern abzählen lassen, gingen sie auf Menschen zu, bei denen er und andere Vereinsmitglieder einen Hoffnungsschimmer sähen, dass sie geeignete Räume zur Verfügung stellen könnten. Inzwischen sind sie noch einen Schritt weiter. „Wo immer wir den Eindruck haben, dass irgend eine Räumlichkeit nicht genutzt wird, da versuchen wir den Besitzer ausfindig zu machen und nachzufragen“, etwa bei Lagerhallen im Gewerbegebiet. „Aktuell sind wir so weit, dass wir uns sogar außerhalb des Stadtgebietes umschauen“, hebt Schilling hervor.
Bislang vergeblich. Dirigentin Laura Langer schüttelt den Kopf und macht ihrer Enttäuschung Luft. „Durch diese frustrierende Suche sind wir inzwischen so ausgelaugt, dass es sich anfühlt, als ob wir auf dem Zahnfleisch kauen“, meint sie. Auch Petra Slamanig, bis März dieses Jahres erste Vereinsvorsitzende, versteht die Welt nicht mehr: „Wir sind doch ein Aushängeschild für die Stadt. Schon alleine wegen der vielen Preise, die wir in den vergangenen Jahrzehnten bei Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene gewinnen konnten. Dadurch haben wir in ganz Deutschland einen guten Ruf erworben. Mit unserem Namen sind wir fester Bestandteil von Plön, und das würden wir auch gerne bleiben“.
Trotz scheinbarer Hoffnungslosigkeit wollen die Musiker nicht resignieren. „Nur so eine Enttäuschung, wie wir sie im Vereinsheim erlebt hatten, die brauchen wir nicht nochmal“, unterstreicht Schilling. „Wir möchten uns auf eine langfristige Partnerschaft verlassen können, mindestens für fünf Jahre“.
Slamanig ist fest überzeugt, dass das machbar ist. Er und alle andere hoffen daher, endlich auf offene Ohren zu treffen, wünschen sich, „dass jemand den Mut hat, uns anzusprechen.“ Marek Slamanig ist telefonisch erreichbar unter 04522 - 80 200 00 oder per E-Mail unter info@musikzug-ploen.de

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