Reporter Eutin

Nisthilfen für Gänsesäger angebracht

Plön (t). Nicht einmal mehr 1.000 Brutpaare des Gänsesägers (Mergus merganser) gibt es in Deutschland, davon zwischen sechs bis acht Paare im EU-Vogelschutzgebiet Großes Plöner Seengebiet. Um die Verbreitung der gefährdete Brutvogelart in Schleswig-Holstein zu sichern, wurden nun am vergangenen Samstag auf der Prinzeninsel zwei Nisthilfen angebracht.
Der Referent des EU-Vogelschutzgebietes, Bernd Koop, Christoph Peters und die Umweltbeauftragte der Stadt Plön, Dorit Dahmke, haben die Kästen in einer gemeinsamen Aktion am Wochenende angebracht. Gebaut wurden die Nisthilfen von Christoph Peters in Eigenregie. Dazu der NABU-Referent Bernhard Koop: „Gänsesäger beginnen früh im Jahr mit der Brut, daher war nach den Stürmen jetzt eine zügige Umsetzung der Aktion notwendig. Der Eigentümer hat schnell mitgezogen.“
 

Durch das Eschentriebsterben und Sturmbruch sind zuletzt einige Brutmöglichkeiten verloren gegangen. Solche großen Bruthöhlen, der Gänsesäger wird immerhin bis zu 65 cm groß, entstehen in der Regel durch das Ausfaulen herausgebrochener Äste in Weichholz – das sind die Bäume, die aufgrund von Verkehrssicherungsmaßnahmen zumeist zuerst gefällt werden. Auch wenn Naturhöhlen in ausreichender Anzahl die beste Lösung sind, sind Nisthilfen für Großhöhlenbrüter derzeit unverzichtbar.
„Nun hoffen wir auf einen raschen Bezug der neuen Quartiere, dann könnten schon Anfang Mai die Jungen schlüpfen. Die Jungen sind wie alle Enten Nestflüchter und springen gleich nach dem Schlupf aus der Nisthöhle oder dem Kasten“, formuliert Koop seine Hoffnung.
 

Rund ein Drittel der Gänsesägerpaare in Deutschland sind in Schleswig-Holstein heimisch und brütet so auch in der Holsteinischen Schweiz. In den vergangenen Jahren sind an verschiedenen Stellen in Ostholstein alte Nistkästen aus den 1980er und 1990er Jahren verloren gegangen. Umso wichtiger ist daher die Anbringung von neuen Nistkästen. Das Haus Hohenzollern als Eigentümer der Prinzeninsel hat dafür die Erlaubnis erteilt, zwei solche Nistkästen anbringen zu können.
Dazu Lars Gottwalt, Vertreter der Prinzeninsel Betriebs GmbH, die die Gastronomie auf der Prinzeninsel betreibt: „Wir freuen uns über die gefiederten Nachbarn auf der Insel und sind der Überzeugung, dass ein Ausflugsziel wie die Prinzeninsel die Naturerfahrung auch in Einklang mit dem Schutz der Natur vereinbaren kann.“


Weitere Nachrichten aus Plön/Preetz

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen