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Preetzer Friedenskreuz steht

Preetz (tg). Seit dem Aschermittwoch steht auf dem Preetzer Marktplatz wieder das hölzerne „Friedenskreuz“. Bis Ostern soll es den Menschen wieder Hoffnung und Zuversicht vermitteln. Gerade in dieser Zeit, in der Friedenssignale wichtiger sind denn je. In der Sorge um den Konflikt in der Ukraine, aber auch aus anderen Motiven heraus, versammelten sich am letzten Mittwoch wieder zahlreiche Menschen auf dem Preetzer Marktplatz, um am Kreuz, mit musikalischer Begleitung, eine kleine Andacht zu feiern. In diesem Jahr waren es doppelt so viele Teilnehmer als die Jahre zuvor, wie die Organisatoren feststellten. Die Idee, ein hölzernes Kreuz auf dem Preetzer Marktplatz aufzustellen, ist 20 Jahre alt und geht zurück auf das Jahr 2003. Die Sorge um den Irakkrieg gab seinerzeit den Anstoß.
 
„Wir wollten erreichen, dass die Kirche zu den Leuten kommt, quasi ins Wohnzimmer der Stadt, um möglichst viele Preetzerinnen und Preetzer zu erreichen“, blickt Gernot Weimar von der evangelischen Kirchengemeinde zurück. Und weil die Sorgen um aktuelle Konflikte nicht abriss, sondern in jedem Jahr leider immer wieder aktuell war, entschlossen sich die Initiatoren, dass Friedenskreuz jedes Jahr erneut auf dem Marktplatz der Schusterstadt aufzustellen. Nach 20 Jahren ist es eine feste Größe in der Passionszeit, bis zum Osterfest. „Für viele Menschen gehört das Holzkreuz einfach zur Osterzeit, so wie der Weihnachtsbaum in die Adventszeit“, berichtet Gernot Weimar. Weder er noch die anderen Organisatoren hatten bei den diesjährigen Planungen zur Errichtung des Kreuzes gedacht, dass der Anlass in diesem Frühjahr aktueller ist denn je.
 
Die Motive der Menschen, die an diesem Tag am Holzkreuz eine kleine Andacht gefeiert haben, sind ähnlich. „Das Kreuz ist ein wichtiges Signal für Frieden und Versöhnung“, berichtet eine Teilnehmerin, „es ist für mich aber auch ein fester Bestandteil meines Glaubens, schließlich ist Jesus am Kreuz gestorben“. Auch zufällige Begegnungen waren dabei. „Ich habe zunächst gedacht, es ist eine Demonstration, gegen den Krieg in der Ukraine“, berichtet eine Raisdorferin, die bei ihrem Weg vom Arzt eher zufällig bei der Andacht vorbeigekommen ist. „Die Passionszeit ist ein wichtiger Bestandteil meines Glaubens und ich verbinde sehr viel damit“, so ihr Fazit.
 
Krieg, Klimawandel und der Glauben allgemein sind die Themen, die eine weitere Teilnehmerin der Andacht mit dem Holzkreuz auf dem Marktplatz verbindet. „Es ist für mich und alle anderen Menschen eine wichtige Anlaufstelle, gerade in dieser Zeit, wo uns die Geschehnisse in der Ukraine tief bewegen“, betont die Preetzerin. Es ist geplant, dass jeweils samstags (10.30 Uhr bis 12.15 Uhr) ein Ansprechpartner der Kirchengemeinde am Kreuz anwesend sein wird. „Das ist nicht jeden Samstag möglich, aber wir versuchen es“, sagt Gernot Weimar. Dann können hier hilfesuchende Menschen einen Gesprächspartner finden, um ihre Sorgen oder Nöte mitzuteilen, aber auch um sich gegenseitig zu stärken und um Gottes Hilfe zu bitten. Unabhängig davon und jederzeit können über einen Briefkasten am Holzkreuz auch die Sorgen, Nöte und Bitten mitgeteilt werden, ebenso wie Freude und Dank.
 
Jeweils sonntags werden diese Botschaften in den Gottesdiensten in der Stadtkirche in die Fürbitte der Gemeinde mit aufgenommen. „Seien Sie herzlich willkommen, denn gemeinsam sind die Sorgen der Zeit besser und leichter zu tragen“, so Weimar. Nach Ostern wird das Kreuz wieder abgebaut, bis zur nächsten Passionszeit im Jahr 2023.


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