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Rassegeflügelzüchter haben schweren Stand

Mit Landrat Björn Demmin und dem Landesvorsitzenden Torsten Nagel konnte Kreisverbandschef Peter Elgert (von rechts) zwei Ehrengäste auf dem Festkommers am vergangenen Sonntag begrüßen.

Mit Landrat Björn Demmin und dem Landesvorsitzenden Torsten Nagel konnte Kreisverbandschef Peter Elgert (von rechts) zwei Ehrengäste auf dem Festkommers am vergangenen Sonntag begrüßen.

Bild: V. Graap

Dammdorf (vg). Festkommers zum 75-jährigen Jubiläum, aber so richtig zum Feiern ist den Mitgliedern des Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter im Kreis Plön eigentlich nicht zumute. Den Züchtern fehlt es landesweit an Ehrenamtlern und an Nachwuchs, das war auch am vergangenen Sonntag während der kleinen Feierstunde im Restaurant Neeth in Dammdorf bei Preetz immer wieder Gesprächsthema.
Der Plöner Kreisverband – einer von noch zehn Kreisverbänden in Schleswig-Holstein – wurde am 6. August 1949 als „Kreisverein Ost-Holstein“ aus der Taufe gehoben. Mit dabei waren Rassegeflügelzuchtvereine (RGZV) aus Malente, Krummsee, Lütjenburg, Plön, Preetz, Schönberg und Laboe. Zum Vorsitzenden wurde Otto Greuncke aus Preetz gewählt. „Die erste Kreisschau fand vom 21. bis 23. Januar 1950 in Schönberg statt“, berichtet der erste Vorsitzende Peter Elgert. Diese Tradition hat bis heute Bestand. Die nächste Kreisschau, bei der die Zuchterfolge präsentiert und ausgezeichnet werden, findet am 30.11. und 1.12.2024 auf Gut Panker statt. Dort hat der Kreisverband Ausstellungsräume gefunden, was heutzutage nicht einfach ist. „Es gibt ein Hallenproblem“, betont Elgert. Die Zeiten, in denen Tierschauen in Turnhallen oder Gaststätten durchgeführt werden durften, sind längst vorbei. Nicht zuletzt die Vogelseuchen haben zu verschärften Hygieneregeln geführt.
Aktuell ist die Zahl der Mitgliedsvereine überschaubar. Neben dem RGZV Preetz, dem RGZV Lütjenburg und dem KTZV Wankendorf gehören dem Kreisverband Plön mit den Timmasper Geflügelfreunden, dem RGZV Einfeld und dem RGZV Konkordia Neumünster auch drei Vereine an, die dem 2015 aufgelösten Kreisverband Holstein-Mitte zugeordnet waren. Insgesamt gibt es im Verband rund 370 Züchter und 25 Jungzüchter. Vor 25 Jahren hatte die Jugendgruppe noch 70 aktive Mitglieder. Wie man die großen Nachwuchssorgen in den Griff bekommen kann, weiß auch Verbandschef Elgert nicht. Er appellierte an die Mitglieder, bereits an das Jahr 2026 zu denken. Dann ende seine Amtszeit und ein neuer Vorsitzender müsse gefunden werden.
In einem Grußwort dankte Landrat Björn Demmin Vorstand und Züchtern für ihr Engagement. „Ihre Freizeitbeschäftigung ist mehr als ein Hobby, Sie kümmern sich auch um Pflege und Erhalt alter Nutztierrassen.“ Möglicherweise könne der seit der Corona-Krise aufgekommene Trend zur privaten Hühnerhaltung auch eine Chance für die Rassegeflügelzuchtvereine sein, meinte Demmin. „Hier könnte ein Grundstein für den späteren Einstieg in die Rassegeflügelzucht gelegt werden, Vereine und Verband können die neuen Züchter mit ihrem Rat unterstützen“, entwarf Demmin eine Zukunftsperspektive.
Zugleich bat der Landrat um Verständnis für die Auflagen, vor denen die Züchter gestellt werden. „Aber wir leben in einem Kreis mit hoher Geflügeldichte und vielen Wildvögeln. Wegen der Vogelpest besteht ein hohes Risiko, deshalb hat der Schutz der Tiere Priorität. Es ist auch in Ihrem Interesse, dass sich die Krankheit nicht verbreitet.“ Ohnehin bestünde eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Züchtern und Veterinäramt.
Björn Demmin überreichte Elgert ein „Flachgeschenk“ zum Jubiläum. Und auch der Vorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer Rassegeflügelzüchter, Torsten Nagel aus Eutin, hatte einen Umschlag mit Geldscheinen dabei. Außerdem überreichte er dem Kreisverband einen Wimpel zum 75. Geburtstag sowie im Auftrag des Präsidenten des Bundesverbandes einen Glaskrug.


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