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„Weiterbildung ist keine schlechte Idee“

Preetz (vg). Für acht junge Männer bedeutete die Freisprechungsfeier der Kraftfahrzeug-Innung Kreis Plön am 24. Januar im Hotelrestaurant Neeth in Dammdorf bei Preetz den Start in einen neuen Lebensabschnitt. Die erfolgreich absolvierte Lehre markiere so etwas wie den Abschluss des Erwachsenwerdens, sagte Innungsobermeister Claus-Henrick Estorff vor der Übergabe der Gesellenbriefe. „Jetzt geht es vielleicht ans große Geldverdienen!“
Die Chancen dazu sind gar nicht so schlecht. „Von der Rezession in Deutschland merken wir Gott sei Dank noch nicht so viel. Im Flächenland Schleswig-Holstein wird Mobilität gebraucht – hier hat man immer etwas zu schrauben“, betonte Estorff. Und Fachkräfte würden gebraucht: Es herrsche nicht nur Personalmangel, in den nächsten Jahren werde auch der demografische Wandel voll zuschlagen. „Deshalb baggern auch andere Branchen an unserem Nachwuchs. Bei der Windkraft oder Freiflächen-Photovoltaik werden immer Monteure gesucht“, so Estorff gegenüber dem „reporter“. Dennoch gebe es im Kfz-Handwerk eine hohe Übernahmequote.
Den frischgebackenen Junggesellen stehen die Karrieretüren nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker jedenfalls offen. „Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Man kann den Meister machen oder sich spezialisieren – zum Serviceexperten, Karosseriebauer oder Hochvolttechniker. Das Auto wird zunehmend zum ,Handy auf vier Rädern’, da ist Weiterbildung keine schlechte Idee“, betonte der Obermeister. Der innungsbeste Azubi, Bjaarne Knud Ströde, wählt genau diesen Weg. Von seinem Ausbildungsbetrieb Fahrzeugtechnik Micha George in Eutin wird der 21-jährige Rathjendorfer zwar befristet übernommen. „Ab Sommer gehe ich aber weiter zur Schule. Ich will die Fachhochschulreife machen und dann Fahrzeugbau oder Maschinenbau studieren“, berichtet er. Ströde hatte im Laufe der Ausbildung sogar einmal den Betrieb gewechselt, um vielseitiger und praktischer arbeiten zu können. „In Eutin habe ich es nicht nur mit Pkw, sondern mit allen Fahrzeugen vom Motorrad bis zum Trecker zu tun gehabt.“
Im Namen der jungen Gesellen dankte Tom Meyer den Prüfern, Ausbildungsbetrieben, Ausbildern und Kollegen sowie den Lehrern der Plöner Berufsschule für die Geduld, mit der sie „uns den Beruf gelehrt haben.
Ich hoffe, Sie werden einmal sagen können: Aus denen ist ja doch etwas geworden.“ Außerdem hob er den Zusammenhalt unter den Auszubildenden hervor. Berufsschullehrer Andreas von Soosten bescheinigte den jungen Leuten, sich seit 2021 wirklich entwickelt zu haben. „Und alle haben auch schon einen gewissen Plan für ihr weiteres Berufsleben.“
Der Innungsbeste Bjaarne Knud Ströde (Note 2) wird demnächst am praktischen Leistungswettbewerb des Kfz-Handwerks in Schleswig-Holstein teilnehmen. Weitere Gesellenbriefe wurden Philipp Koslik (Ausbildungsbetrieb: Sven Breiter, Bösdorf), Philipp Reis (OHLA-Autobobile, Lütjenburg), Tibo Leander Hoppe (Autohaus Lepthien, Preetz), Tom Meyer (Autohaus Dello, Preetz), Jeremy Stichert (Autohaus Barleben, Lütjenburg), Marvin Wohlert (Autohaus Estorff, Plön) und Philipp Zühlke (Autohof Belter, Eutin) ausgehändigt.



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