Kiel/Kreis Plön (t). Seit 50 Jahren arbeiten in Schleswig-Holstein die christlichen Kirchen freundschaftlich zusammen. Grund, um einen ganzen Tag lang zu feiern: mit Festgottesdienst und Podiumsdiskussion, kündigt der Kirchenkreis Altholstein in einer Pressemitteilung an.
Am Sonnabend, 30. November 2024, treffen sich dazu in Kiel Vertreter von fast 20 verschiedenen Konfessionen. Mit dabei sind auch Nordkirchen-Bischöfin Nora Steen sowie der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron.
Die Jubiläumsfeier findet in der Wilhelminenstraße 12 - 14 statt, bei der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Beginn ist um 10.30 Uhr, der Schluss für 16 Uhr geplant.
Zum Hintergrund: Es war der 6. November 1974. Der Kalte Krieg tobte in Europa und Kirchenmitglied zu sein, war für die meisten Menschen noch selbstverständlich.
Damals kamen Kirchenvertreter zusammen, die die Ökumene zwischen den Konfessionen stärken wollten. Gemeinsam hoben sie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein (ACK) aus der Taufe.
Zu der Jubiläumsfeier, fünfzig Jahre später, stellen sie die provokante Frage: Würden wir das heute wieder tun?
Ein klares Ja kommt von der Schleswiger Bischöfin Nora Steen. Sie findet es paradox, dass zwar die Gesellschaft immer vielfältiger wird, die christlich-konfessionelle Vielfalt aber immer weniger wahrgenommen wird: „Deshalb ist die ACK gerade für die weniger repräsentierten Konfessionen und internationalen Gemeinden umso wichtiger. Sie steht für gemeinsame Werte und verbindet Christinnen und Christen in ihrer Unterschiedlichkeit miteinander“, so Steen. „Auch 50 Jahre nach ihrer Gründung trägt sie so zum friedlichen Miteinander bei.“
Miteinander, das heißt bei der ACK: gemeinsam Gottesdienste feiern, miteinander beten und den Glauben leben. „Wir setzen uns auch inhaltlich mit aktuellen, ethischen und mit theologischen Themen auseinander. Das alles zusammengenommen, lernen wir uns so besser kennen und verstehen“, betont Pastor Helge Frey. Er ist Vorsitzender der ACK Schleswig-Holstein und kommt von der Evangelischen-Freikirchlichen Gemeinde Kiel (Baptisten).
Dass es in 50 Jahren im Gebälk auch mal Knarzen und Ächzen kann, räumt Pater Sascha-Philipp Geißler ein, seines Zeichens Generalvikar des Erzbistums Hamburg. „Halten wir in Liebe und Treue aneinander fest, wenn Krisen uns fordern. Geben wir niemals der Versuchung nach, uns auf uns selbst zurückzuziehen“, ermutigt er die Mitglieder der ACK. Denn nur gemeinsam würden Christen im Land für das Evangelium Gehör finden.
Hier schließt sich der Kreis bei den Jubiläumsfeierlichkeiten am kommenden Sonnabend, 30. November in Kiel. Der Festgottesdienst an diesem Tag steht nämlich unter der Überschrift: „Christus als unsere Mitte“.

Der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein gehören folgende Mitglieder an:

- Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nord kirche), Erzbistum Hamburg,
- Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden (Baptisten),
- Evangelisch-methodistische Kirche,
- Evangelisch-reformierte Kirche,
- Griechisch-orthodoxe Metropolie,
- Heilsarmee,
- Herrnhuter Brüdergemeine,
- Alt-Katholiken,
- Mennoniten,
- Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden,
- Neuapostolische Kirche, Remonstranten,
- Serbisch-Orthodoxe-Kirchengemeinde,
- Ukrainisch-Orthodoxe-Gemeinde.

Gastmitglieder der ACK sind in Schleswig-Holstein: Adventisten, Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden, Selbständige Evangelisch-Lutherische Gemeinde und die Quäker.