Reporter Eutin

„Bockstarker“ Holstein-Auftritt in München

Kreis Plön (dif). Die KSV Holstein hat bei der 3:4 (0:2) Niederlage in München gegen die Bayern zwar keine Pluspunkte verbuchen können, aber einen mehr als starken Auftritt hingelegt. Das für Holstein-Fans und Verein wohl geschichtsträchtigste Spiel bis dato begann mit einer Gedenkaktion anlässlich der Gräueltaten im Nazi-Deutschland. Hier zeigten die Bayern-Ultras ein beeindruckende Choreo. Zum Sportlichen: Vor ihren mitgereisten 6.500 Anhängern in der ausverkauften Allianz-Arena sah es für die Elf von Marcel Rapp bis in Minute 60 hinein allerdings nicht besonders rosig aus. Zweimal „natürlich“ Harry Kane, Jamal Musiala und Serge Gnabry hatten den haushohen Favoriten schon mit 4:0 in Front geschossen. Einzig Torhüter Timon Weiner war es zu verdanken, dass es - bei einer KSV-Chance - zu diesem Zeitpunkt nicht noch höher stand. Dann konnte Finn Porath mit seinem ersten Bundesligator auf 1:4 (62.) verkürzen und das Duell nahm einen anderen Verlauf. Plötzlich wurde der Neuling mutiger und spielte mit. Die Belohnung: Steven Skrzybski verkürzte in der Nachspielzeit (91. und 93. Minute) noch auf 3:4. Es wurde kurz still in der Arena und Holstein wäre fast noch zum Ausgleich gekommen. Nach neunzig Minuten waren es die Kieler Anhänger, die nach einem tollen Support ihre Störche trotz der Niederlage feierten. Während die Bayern kurz in die Mengen winkten, galten die Sprechchöre den Unterlegenen. Verdientermaßen wurden Timon Weiner und Steven Skrzybski von vielen Zeitungen auch in die „Elf des Tages“ gewählt. Wichtig für den Aufsteiger waren auch die erneuten Niederlagen der Konkurrenten. Während der VfL Bochum sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:1 verlor, gab es auch in Heidenheim (1:2 gegen Bor. Dortmund) keine Zähler für die Hausherren. Fazit des Matches im tiefen Süden der mitgereisten Kieler Anhängerin Melanie Rücker: „Leider keinen Punkt mitgenommen, aber drei Tore bei den Bayern muss man auch erstmal machen“. Am besten drei Punkte muss man nun aber am kommenden Spieltag machen. Für die KSV Holstein geht es in der Liga dann mit dem wichtigen Heimspiel gegen den VfL Bochum weiter. Beim Blick auf die Tabelle muss man kein Experte sein, um zu erkennen, dass es für beide Mannschaften um ein „Sechs-Punkte-Spiel“ geht. Das Duo steht vor einer schweren Rückrunde, brauchen jeden Zähler. Weiter steht auch die „Feuerzeug-Geschichte“ zwischen den Vereinen, wo die KSV ja ihrerseits Berufung eingelegt hat. Zu einer Beruhigung beider Clubs trug dies sicherlich nicht bei. Auch Gäste-Torwart Patrick Drewes, der eine Hauptrolle einnahm, wird von den KSV-Supporters kaum freundschaftlich begrüßt werden. Brisanz pur auf und neben dem Platz. Hier tippen wir aber auf einen Heimerfolg der Störche und setzen auf ein 2:1. Ein Heimsieg, der mehr als wichtig wäre. Nach diesem Match kommt es nämlich knüppeldick für die „Blau-Weiß-Roten“. Zuerst muss man zur Frankfurter Eintracht, die weit oben in der Tabelle steht. Dies gilt mit Sicherheit auch für den dann folgenden nächsten Gegner am Mühlenweg. Es kommt kein Geringerer als der Deutsche Meister Bayer Leverkusen. Auch wenn man im Heimspiel gegen die Eintracht nicht so schlecht ausgesehen hat und bei Bayer sogar einen Zähler mitnehmen konnte: zwei ganz schwere Spiele, um Punkte einzufahren. Kurzinfo Kader: Angreifer Benedikt Pichler wird bei der KSV Holstein bleiben. Sein Kurz-Flirt mit dem 1. FC Köln ist schnell erkaltet. Der Österreicher wollte mehr Spielzeit, die er aktuell beim Aufsteiger wenig erhält. Ein Wechsel zu den Geißböcken, der vorschnell gemeldet wurde, kam aber nicht zu Stande. In Kiel wird man nicht allzu traurig sein, denn ein Pichler in Normalform ist immer ein Gewinn. Noch ein wenig Pause hat die KSV Holstein 2 in der Regionalliga Nord. Die Jungstörche treffen am Sonntag, 16. Februar, zum Start ins neue Jahr gleich auf den VfB Lübeck. Um 14.30 Uhr ertönt der Anpfiff zum ewig jungen Duell der beiden „Intimfeinde“. Auch wenn in den letzten Jahren die Rivalität ein wenig abgenommen hat, „Pfeffer“ ist weiterhin in diesen Spielen vorhanden. Während die Lübecker auf einem Ligaplatz im Mittelfeld stehen (10.), sieht es für die Jungstörche als Ligaschlusslicht düster aus. Ein kurzer Blick voraus auf die beiden Landesligen: Noch bis 8. März muss sich der Preetzer TSV gedulden, bevor es in der Staffel-Holstein für sie weitergeht. Ein wenig früher ist für Inter Türkspor Kiel der Auftakt angesetzt. Hier geht es, in der Schleswig-Gruppe, schon am 1. März mit dem Spiel bei Stjernen Flensborg weiter. An diesem Tag greift auch Klausdorf wieder ins Geschehen ein. Gegner für den TSV ist in einem Heimspiel das Spitzenteam von RB Obere Treene.

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