Bundesliga oder Hallen-Masters?
Kreis Plön (dif). Wenn die Liga in den kalten Zeiten „draußen“ Pause macht, geht das Hallendach auf. So auch Anfang 2025, wenn in der Kieler Wunderino Arena das „Lotto Masters“ startet. Am 11. Januar ab 17 Uhr kämpfen die acht qualifizierten Teams um den Pokal. In der Gruppe A wurden neben Ausrichter Holstein Kiel, der Heider SV, der VfB Lübeck und Weiche Flensburg gelost, die B-Gruppe bilden Kilia Kiel, der SV Todesfelde, Phönix Lübeck und der SV Eichede. Die Störche werden allerdings nicht mit der Bundesligatruppe antreten (Grund siehe unten im Text). Wie schon die Jahre zuvor geht die eigene U23 aus der Regionalliga Nord an den Start. Für die Elf, die dort den letzten Rang bekleidet, lief es noch so gar nicht rund und auch die letzten Auftritte unter dem Hallendach lassen noch viel Luft nach oben. Man darf gespannt sein, wie sich diesmal der Nachwuchs präsentiert. Bei der Auslosung war neben Ausrichter Klaus Kuhn auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler anwesend. Ein Indiz, wie wichtig diese Veranstaltung im Laufe der Jahre geworden ist. Als Titelverteidiger geht Oberligist Kilia Kiel ins Rennen. Die Kilianer siegten im Vorjahr noch als Regionalligist, mussten die Liga aber nach nur einem Jahr wieder verlassen. Aktuell rangieren sie auf Platz eins der Oberliga. Eine Rückkehr ist hier also nicht utopisch. In jedem Fall dürfen sich alle Teilnehmer-wie fast jedes Jahr- auf eine volle Halle freuen.
In der Bundesliga hat die KSV Holstein kurz vor Jahresende 2024 auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Geholt wurde der 24-jährige, einmalige slowenische Nationalspieler, David Zec von NK Celje. Der Innenverteidiger soll 2025 die Abwehr der Störche sicherer machen. In der Hinrunde mutierte diese zu einer echten Schießbude. Seine ersten Gegner dort heißen SC Freiburg auswärts, sowie Borussia Dortmund am Mühlenweg. Gleich zwei deftige Aufgaben für den Neuzugang. Mut machte sein Auftritt beim 2:1-Sieg an der Alten Försterei gegen Union Berlin. In diesem Freundschaftsspiel (vor fast 10. 000 Besuchern) trafen Fiete Arp und Armin Gigovic für die Rapp-Mannschaft. Doch diese eine Neuverpflichtung wird kaum zum Ligaverbleib reichen.
Wer könnte noch nach Kiel kommen, um den Traum vom Klassenerhalt zu sichern? Vorn ist, trotz der zuletzt guten Auftritte eines Phil Harres und Shuto Machinos, noch Bedarf. Und auch im Mittelfeld würde ein Sechser und ein Zehner dem Verein gut zu Gesicht stehen. Man muss aber an der Förde auch die berühmte Kirche im Dorf lassen, denn absolute „Kracher“ werden kaum geholt werden. Mit dem Markt Asien und auch in Skandinavien hat man bei der KSV in der Vergangenheit für eher beschiedenes Geld trotzdem gute Erfahrungen gemacht. Hier könnten die „Neuen“ herkommen. Unser Tipp: Die sportliche Leitung um Carsten Wehlmann (Vizepräsident und Leiter Sport) wird für Mittelfeld und Angriff noch einmal nachlegen. Doch die Zeit drängt, denn schon am 11. Januar 2025, also fast zeitgleich mit dem Lotto Masters in Kiel, müssen die Neulinge beim SC Freiburg (15.30 Uhr) antreten. Die Gastgeber rangieren aktuell auf Position neun der Tabelle, spielen im Vergleich zu den Vorjahren eine eher durchwachsene, aber solide, Spielzeit. Im DFB-Pokal ging es überraschend bei Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb und auch in Leverkusen fing man sich beim 1:5 eine deftige Klatsche. Doch es geht auch anders im Breisgau. Die Heimspiele gegen Bor. Mönchengladbach (3:1) und gegen den VfL Wolfsburg (3:2) wurden gewonnen. Einen Punkt will man aber aus KSV-Sicht in jeden Fall mitnehmen, auch um nach dem Augsburg-Spiel weiter aufbauen zu können. Wie dicht der VfL Bochum den Kielern auf den Pelz rücken könnte, entscheidet sich am heutigen Mittwoch, 8. Januar, wenn der DFB sein Urteil im Skandal-Duell gegen Union Berlin (Feuerzeugwurf auf Bochums Keeper Drewes) fällt. Bei einer positiven Entscheidung (Sieg und 5:0 Tore via VfL) könnte der Ligaletzte sogar an Holstein vorbeiziehen. Allerdings würde so eine Wertung in Sachen Fairness im Fußball komplett am Sinn vorbeigehen. Für den Sport wäre eine Wertung des Spiels (1:1 nach 90 Minuten) und eine empfindliche Geldstrafe für die Berliner der richtige Weg. Auch, um Nachahmern von Schauspieleinlagen-wie es Bochums Torhüter Drewes an den Tag legte- den Wind aus den Segeln zu nehmen. Hier soll den Feuerzeugwurf nicht entschuldigt werden, aber in Sachen Sympathie haben die Bochumer in diesem Duell einiges an Pluspunkten verspielt.