

Laboe (ed). Traute Steffen gehört zu den Lachmöwen wie die Ostsee zu Laboe – jetzt aber hat die große alte Dame des Laboer Theaters mit 82 Jahren zusammen mit ihrem langjährigen Vorstandskollegen Klaus Laukat das Ruder an die nächste Generation übergeben. Seit Jahresbeginn liegen die Geschicke des Lachmöwen-Theaters in den Händen von Jan Steffen als Bühnenleiter, von Simone Steffen als Buchhalterin und Schriftführerin und von Matthias Dehn als kaufmännischem Leiter.
Traute Steffen hat das Lachmöwen-Theater mit aufgebaut, viel, viel Zeit und Herzblut investiert und es seit mehr als 25 Jahren geleitet, sie war immer die gute Seele des Hauses und wird das sicher auch bleiben – nur aus dem Vorstand hat sie sich nun verabschiedet.
„Wir haben bei der Gelegenheit den Vorstand von fünf auf drei Personen verschlankt“, sagt Jan Steffen, „denn Nachwuchs für Vorstandsaufgaben zu finden, ist wie überall auch bei uns nicht leicht. Aber mit drei Leuten ist eine enge Absprache auch viel einfacher“, sieht er die gute Seite des reduzierten Vorstandes.
Verzichten müssen Lachmöwen-BesucherInnen aber übrigens nicht ganz auf Traute Steffen, denn in der laufenden Spielzeit wird sie am 23. und 24. April nochmal zusammen mit Klaus Laukat und Helene Bauer mit „Nu erst recht!“ auf der Bühne stehen – einer romantischen Komödie über das Altwerden, über Freundschaft, Glück und Liebe. Und wie man es von den Lachmöwen gewöhnt ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz.
So wie bei „Allns oder nicks“, dem aktuellen Stück, das die Lachmöwen noch bis zum 9. April spielen – im Mittelpunkt Seifenfabrikant Rudolf Johnsen, der den Familienbetrieb nahezu ruiniert hat, und seine Frau Cäcilie, die ihren verpassten Karriere-Chancen nachtrauert. Weil beide keinen Ausweg mehr sehen, beschließen sie, die Rollen zu tauschen – und ab sofort heißt es „Alles oder nichts“: Rudolf wird Hausmann, Cäcilie lenkt die Geschicke der Firma, beide finden sichtlich Freude an ihren neuen Rollen, Rudolf aber ein bisschen zu sehr…. Welche Hindernisse und Schwierigkeiten sich dabei ergeben, vor allem, wenn sich Nachbarin, Freunde und ein gut gelaunter Vertreter einmischen, zeigen die Lachmöwen auf ihre unnachahmlich schwung- und humorvolle Art – und natürlich op platt.
Einen ganz besonderen Hintergrund hat dabei die Vorstellung am 31. März um 20 Uhr – „an diesem Abend werden wir alle Einnahmen der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge spenden“, sagt Jan Steffen, „wir haben zwar dank Corona auch keine dolle Zeit hinter uns, aber das ist mit dem leid, das dieser Krieg über die Menschen bringt, ja nicht ansatzweise zu vergleichen.“ Also haben die Lachmöwen beschlossen zu helfen – und freuen sich auf eine ausverkaufte Vorstellung und viele hilfsbereite TheaterbesucherInnen.
Und nicht ganz so nebenbei läuft im Hintergrund die Planung für die kommende Saison – „der Kartenverkauf startet am 10. Mai“, schmunzelt Jan Steffen, „und Premiere ist am 23. Juli. mehr wird aber noch nicht verraten.“ Die Theaterleute, so sagt der Bühnenleiter, wollen sich jetzt darauf konzentrieren, nach der – wie für alle Kulturschaffenden – schwierigen zeit wieder zu alter Stärke zurückzufinden, wieder in die Spur zu kommen nach dieser seltsamen Zeit. Und ein kleines Stück Normalität ist ein solcher Theaterbesuch ja schon, wenn auch derzeit noch nach 3G-Vorgaben. „Deswegen freuen wir uns auch so, dass unser aktuelles Stück gut läuft“, so Jan Steffen, „es ist eine schöne, schwungvolle Komödie mit voller Ensemblestärke, das macht Spaß.“ Den Schauspielern und auch dem Publikum, das zwei, drei Stunden alles um sich rum vergessen und einfach nur Spaß haben darf. „Und eigentlich ist bei uns auch alles fast wie immer“, lacht Jan Steffen, „wir sind mit Bewirtung, Theater und einer schönen zeit vor Ort und freuen uns auf jedeN BesucherIn.“
Alle Informationen, Kartenreservierung und mehr unter www.lachmoewen.de.