Reporter Eutin

Holstein mit Licht und Schatten beim Liga-Doppelpack

Kreis Plön (dif). Holstein Kiel hat in der Fußballbundesliga eine „Englische Woche“ hinter sich, die für den Aufsteiger Licht und leider auch Schatten brachte. Nachdem am vergangenen Dienstag Bor. Dortmund zum Abschluss der Hinrunde am Mühlenweg zu Gast war, ging es am Samstag an gleicher Stelle gegen die TSG Hoffenheim. Und so liefen die beiden Duelle im Nachtrag ab: Der BVB rieb sich in Halbzeit eins verwundert die Augen. Eine fulminant aufspielende Holstein-Mannshaft führte nach 45 Minuten durch die Treffer von Shuto Machino (27.), Phil Harres (32.) und Alexander Bernhardsson (45. 4) mit 3:0. Nach dem Wechsel wurden die Gäste stärker und verkürzten durch Reyna und Gittens auf 2:3. Ausgleich BVB? Mitnichten, denn die Hausherren warfen sich in jeden Schuss und verdauten auch die rote Karte von Lewis Holtby aus Minute 86. Der Kapitän musste nur zehn Minuten nach seiner Einwechselung nach einem rüden Foul an der Mittelinie wieder runter vom Grün. Er wurde für zwei Spiele gesperrt und wird erst wieder in München zum Kader gehören. Fiete Arp machte dann nach 98 Minuten „den Sack zu“. Als Gäste-Keeper Kobel in den Kieler Strafraum aufgerückt war, versenkte der Stürmer von der Mittellinie die Kugel ins verwaiste Dortmunder Tor. Unschön nur, dass erneut einige „Fans“ mit Pyro-Aktionen das Spiel fast zum Abbruch brachten. Die KSV wird sich demnächst über Post (eine deftige Strafe scheint einmal mehr zu folgen) seitens des DFB „freuen“ können. Den sportlichen Erfolg konnte die Elf von Marcel Rapp leider nicht in das Duell mit Konkurrent TSG Hoffenheim vier Tage später mitnehmen. Die Gäste lagen schon mit 3:0 in Front, als der eingewechselte Andu Kelati mit seinem ersten Bundesligatreffer wenigstens noch den KSV-Ehrentreffer erzielte. Kuriosum am Rande: Schiedsrichter Felix Brych musste nach 65 Minuten auf Grund einer Wadenverletzung vom Feld und wurde durch Sven Jablonski ersetzt. Ihn hatten die Kieler aus dem Aufstiegsspiel gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) noch bestens in (positiver) Erinnerung, als er ein Handspiel von Patrick Erras einst nicht als Strafstoß für die Gäste wertete. Doch auch ohne „Glücksbringer“ Jablonski blieben die Zähler nicht an der Förde. Da der VfL Bochum nach einem 0:3 gegen RB Leipzig beim 3:3 noch einen Punkt retten konnten, ging es für den Aufsteiger auf Ligaplatz 18 runter. Die Hoffnung, dass die Wertung des Spiels Union Berlin gegen Bochum wegen eines Feuerzeugwurfs auf Torhüter Drewes doch noch anders als in einen VfL-Sieg gewertet wird, sind eher gering. Punkten konnte Mitaufsteiger FC St. Pauli, der beim FC Heidenheim mit 2:0 siegte. Im Kader des Kieler Neulings hat sich ebenfalls etwas getan. US-Nationalspieler John Tolkin von RB New York wurde verpflichtet. Der 22-jährige ist für die Abwehr eingeplant und soll die immer noch nicht adäquat ersetzte Position von Tom Rothe (jetzt Union Berlin) ausfüllen. Gewiss ist: Der Zugang wird es bereits vor seinem ersten Ballkontakt schwer haben. Da er in der Vergangenheit in den sozialen Netzwerken „Post verbreitet hätte, die nicht zur Vereinsphilosophie passen würden“ (wertungsfrei und nach einem Banner aus der Fankurve beim Hoffenheim-Spiel), scheint er nicht bei allen im Stadion willkommen zu sein. Vielleicht sollte man ihn erst einmal an der Förde ankommen lassen, bevor man mit schnellen Vorverurteilungen in die Offensive geht. Dass einige sogenannte „Fans“ auch mal vor der eigenen Türe kehren sollten, zeigte die erwähnte Sinnlos-Aktion beim BVB-Match. Weiter mit dem Sportlichen: Für die KSV Holstein ist der nächste Spieltag am Freitag, 24. Januar. Dann reisen die Störche zum VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen sind so etwas wie eine Art Angstgegner. Sowohl in den beiden Relegationsspielen um die Bundesliga aus dem Jahre 2018 (damals gab es ein 1:3 in Wolfsburg und eine 0:1-Niederlage in Kiel), sowie im Bundesligahinspiel am Mühlenweg (0:2) hagelte es Pflichtspielniederlagen. Das soll und muss nun anders werden. Doch auch wenn die Wolfsburger keine starke Serie bislang vorweisen können, im Vergleich zu den Störchen sind die klarer Favorit auf den Dreier. Das knappe 2:3 bei den Bayern am vergangenen Wochenende sei für den Neuling Warnung genug, wie die Gastgeber auftreten können. Für die Rapp-Jungs ist die Lage aber klar: Holstein muss in diesem Auswärtsspiel einen Sieg einfahren. Dies auch im Hinblick auf das folgende und wohl punktlose Spiel (beim FC Bayern am 1. Februar). Unser Tipp: Die Störche machen mit einem Remis einen Punkt fest.

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