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Initiative SOS Hafen Möltenort weiter aktiv

Heikendorf (aj). Gerhard Grundl ist zufrieden: „Stand heute haben wir bereits 750 Unterschriften für den Erhalt unseres schönen Hafens zusammen“, sagt der Wahl-Heikendorfer beim Gespräch mit dem Probsteer. Grundl hat eingeladen, um über den Zwischenstand in Sachen Bürgerbegehren zu berichten. Seit dem 6. Juli sammeln seine Mitstreiter und er Unterschriften, um die von der Gemeinde Heikendorf geplante Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahme zu verhindern (wir berichteten). Voraussetzung für die Zulassung eines Bürgerentscheid sind unter anderem 770 Signaturen, die ehrgeizigen Aktivisten haben vor, 1500 zusammen zu bekommen: „Die bräuchten wir für einen Erfolg bei einem Bürgerentscheid“, erklärt Gerhard Grundl. Die Aktivitäten des Vereins „Alter Möltenorter Fischerei- und Yachthafen e.V.“, für den Grundl steht, haben die Kluft zwischen Befürworter*innen einer Neugestaltung des Hafens und denjenigen, die sich klar dagegen positionieren, nicht schmaler werden lassen. Derzeit herrscht Funkstille. Im Herbst aber will Grundl erneut das Gespräch mit dem Bürgermeister Tade Peetz suchen: „Ich will ihm in die Augen sehen und wissen, ob er das, was dort geplant ist, wirklich gutfindet“, meint Gerhard Grundl entschlossen. Was die Gemeinde vorhat, kann man auf entsprechenden Visualisierungen sehen: Moderne Schwimmstege sollen die alte Holzsteganlage ersetzen, 43 neue Liegeplätze entstehen. Die Verantwortlichen berufen sich auf die große Nachfrage und die Wirtschaftlichkeit des Hafens. Die Argumente, mit denen Grundl dagegenhält, sind bekannt: Das einmalige Flair der Anlage gehe verloren, die Stege seien für Menschen mit Behinderungen nicht mehr gut begehbar, die Kosten seien zu hoch: „Und wenn es denn dann wirklich so viel mehr Zulauf zum Hafen gibt: Wo sollen die Menschen alle parken? Was ist mit der Lautstärke?“, fragt Grundl. Dass die hölzernen Stege samt Pfählen reparaturbedürftig sind, stehe nicht zur Debatte: „Dafür haben wir ein Konzept samt Angebot einer regionalen Holzbaufirma vorgelegt. Unser Plan schafft etwa 20 zusätzliche Plätze, kostet nur ein Viertel von dem, was die Gemeinde veranschlagt hat und bewahrt die einmalige Atmosphäre der Hafenanlage, mit der die Gemeinde ja selbst wirbt“, so Grundl. So argumentiert er auch, wenn er im Ort unterwegs ist, um Stimmen zu sammeln. Dass ihm dabei nicht nur Wohlwollen entgegenschlägt, sondern auch unverhohlene Ablehnung, nimmt er hin. Entmutigen lässt er sich jedenfalls nicht. Um noch mobiler zu sein, hat er eine eigene Unterschriftensammelstation konstruiert, leicht zu schieben, mit reichlich Stauraum und inklusive Sonnenschutz. Das zieht Blicke auf sich: „Und ich höre immer wieder: Was, Ihr wollt den Hafen erhalten, da bin ich dabei!“, erzählt der Segler. Sein Engagement kostet viel: Zeit, Energie und Geld. Warum er trotzdem weitermacht? Es entspricht seinem Verständnis von Demokratie: „Das ist ein wichtiges Thema und darüber soll der Bürger entscheiden!“Aktuell ist er zuversichtlich: „Es läuft gut, wir sind glücklich und zufrieden“, so sein Zwischen-Fazit. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht mit Möltenorter Hafen.


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