Reporter Eutin

Pony- und Pferdekutschen ab Pratjau on Tour

Pratjau (kas). Endlich war es wieder so weit, die Regionalgruppe Plön/Ostholstein der Fahrgemeinschaft Schleswig-Holstein/Hamburg konnte die beliebte Fahrt durch die schöne Landschaft der Tönkerei nach der Corona-Pandemie 2023 wieder durchführen. Die teilnehmenden Gespannfahrer, es waren 29 am 10. September anwesend, trafen ab 10 Uhr auf dem Hof der Familie Holger und Antje Wohlert in Pratjau ein.
Teils mit PKW und Anhänger, teils mit einem LKW – größer als ein Wohnmobil – reisten die Teilnehmer mit ihren Pferden und Ponys am Sonntag in Pratjau an. Viele fleißige Hände waren damit beschäftigt, ihre Vierbeiner auf der Koppel zunächst auszuladen und zu versorgen sowie die Kutschen startklar zu machen.
Holger Wohlert, bei dem die Spätsommerausfahrt durch die Tönkerei starten sollte, organisierte eine Mitfahrgelegenheit, so dass der Probsteer „mittenmang“ dabei sein und berichten konnte. Also hin zur Kutsche mit der Nummer 17. Fahrerin Sabine Sieg aus der Gemeinde Treia (bei Silberstedt) hatte für die Ausfahrt ihre zwei schwarzbraunen Shetlandponys eingespannt. Die standen schön gestriegelt vor ihrer Kutsche und konnten es kaum abwarten, endlich anzuziehen. Aber zuerst kam noch die Kontrollstelle dran: Das angelegte Geschirr sowie der Gesamtzustand der Kutsche wurden von Wohlerts Tochter Julika Bauer überprüft, dann gab es die Startfreigabe.
Die Tour sorgte mit Wegen durch Feld, Wiesen und Wald, mal auf Rasen, mal auf Spurplattenwegen oder auf der Teerstraße für viel landschaftliche Abwechslung. Köhn, Neu Sophienhof, die Siedlung Legband sowie Salzau lagen auf der fast 20 Kilometer langen Strecke, die schließlich zurück nach Pratjau führte. „Was mir während der Fahrt von der Besitzerin Sabine Sieg alles erzählt und erklärt wurde, würde den Rahmen für diesen Bericht sprengen“, sagt „Probsteer-Beifahrer“ Klaus Asmus. „Es war toll anzuhören, wie sie sich zwischendurch mit ihren beiden Ponys unterhielt. Die Zügel hatte sie auf der Fahrt ganz lose in der Hand und Befehle gab sie in einem ruhigen, ja fast mütterlichen Ton an ihre beiden Shetlandponys weiter.“
Fast zehn Jahre alt sind die die kleinen Stuten Suse und Grace. Die zeigten sich gut ausgebildet und trainiert. Was sie machen sollen, verstanden die Zwei genau: Sabine Siegs Kommandos wie „rechts“ oder „links“ oder „langsamer“ reichten vollkommen aus.
Radfahrer die entgegen kamen oder überholten, wurden freundlich mit einem „Moin“ begrüßt. Autofahrer, die die Kutsche ankommen sahen, blieben auf den teilweise schmalen Wegen rechtzeitig stehen und ließen das Gespann vorbei. Fahrer und Beifahrer von Kutsche Nummer 17 genossen die Fahrt durch die Landschaft, staunten über die großen Eichenstämme oder die üppigen Sträucher mit Brombeeren oder Hagebutten, in den Dörfern über neue Häuser oder auch alte und schön restaurierte Gebäude.
Nach etwas über zwei Stunden erreichte die Ponykutsche wieder den Hof Wohlert und ging auf den Kegelparcours - welch eine Leistung für die beiden Shetlandponys nach den gelaufenen Kilometern durch die Tönkerei. Nun hatten sie sich ihre Belohnung wirklich verdient und bekamen nach dem Striegeln und Trocknen ihres Fells ihren großen Heuballen.
Die vielen verschiedenen Kutschen, Pferde und Ponys und ihre Halter boten ein buntes Bild. Wie Holger Wohlert bemerkte, ist das Kutschenfahren ein Familiensport und eine der schönsten Beschäftigungen in der freien Natur.
Die Fahrergemeinschaft Schleswig-Holstein/Hamburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Sport an der Basis und im Leistungsbereich zu fördern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein großes Dankeschön gilt den vielen Helferinnen und Helfern, ohne die ein solches Ereignis wie das Treffen in der Tönkerei nicht hätte auf die Beine gestellt werden können.
Gespannfahren ist heute keiner elitären Minderheit mehr vorbehalten, sondern quer durch alle Bevölkerungsschichten beliebt. Die sehr enge Bindung und Verbindung zum Pferd und das damit verbundene gegenseitige Vertrauen ist besonders für den von seinen Pferden entfernt platzierten Fahrer von entscheidender Bedeutung. Weitere Auskünfte bei Holger und Antje Wohlert, Im Dorf 21, 24256 Fargau-Pratjau (04303 – 731 oder 0173 – 25 14 162).

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