Reporter Eutin

Wohin geht Holsteins Weg? Stadion und Mannschaft als Sommer-Baustellen

Das Holstein-Stadion steht vor einem Neu-oder-Umbau

Das Holstein-Stadion steht vor einem Neu-oder-Umbau

Bild: D. Freytag

Kreis Plön (dif). Holstein Kiel konnte am letzten Spieltag der Serie 2022/23 in der 2. Bundesliga noch einmal ein Statement setzen und mit 5:1 in Hannover gewinnen. Ein schöner Abschluss auch für scheidende Spieler wie Fin Bartels oder Fabian Reese, die sich beide noch einmal in die Torschützenliste eintragen konnten. In der Tabelle stand nach 34 Spieltagen Platz acht zu Buche. An der Förde wurde diese Platzierung von vielen doch mit etwas Enttäuschung aufgenommen. Sicherlich, seit dem Aufstieg der Störche im Jahre 2017 war gleich zweimal die Relegation erreicht worden und damit (fast) der Sprung in die Elitestaffel des deutschen Fußballs. Die Fanszene fragt sich angesichts dieser Erfolge: „Sind wir heuer so viel schlechter als die Aufsteiger aus Heidenheim oder Darmstadt“? Das Duo ist mit Sicherheit auch nicht auf finanziellen Rosen gebettet und muss sich jeden Cent, jeden guten Spieler erarbeiten. Aber ist es richtig aktuell über eine Position im gehobenen Mittelfeld zu „meckern“, ja sogar Trainer und Sportchef in Frage stellen? Die KSV hat sich in Laufe der letzten Jahre fest in Liga zwei etabliert. Aufstiegshoffnungen in Richtung Bundesliga zu hegen erscheint aber angesichts der heutigen Lage doch ein wenig zu positiv. Natürlich, in der Liga gab es vergangene Serie viele sportliche Rückschläge. Das 2:7 in Paderborn, die drei 0:3-Pleiten am Stück (Düsseldorf, Darmstadt, Heidenheim), zu viele unnötige Heimniederlagen (Regensburg, Düsseldorf, Magdeburg), aber auch unverständliche Aufstellungen und Taktiken seitens des Trainers sorgten selten für Jubelstürme. Der Verlust von Sympathieträgern wie Mühling, Reese oder Bartels taten ihr Übriges. Nach eben diesem heftigen personellen Aderlass am Saisonende und dem geplanten Stadionneubau scheint der Verein Holstein Kiel vor einem Neustart zu stehen. Passend dazu lief die Elf in Hannover mit den neuen „Baustellentrikots“ (orange-weiß) auf, fast um den Kritikern zu zeigen: „Ja, es gibt einige Baustellen“.

Wo es sportlich ab Sommer 23 hingeht kann kaum ein Experte vorhersagen. Die Verantwortlichen um Uwe Stöver und Trainer Marcel Rapp sind seitens der Fangruppierungen angezählt. Beiden wird vorgeworfen für die Abgänge von Akteuren wie Alexander Mühling, Hauke Wahl oder auch Stefan Thesker verantwortlich zu sein, bzw. diese sogar wohlwollend in Kauf genommen zu haben. Auch die Leihe von Ahmet Arslan zu Dynamo Dresden wurde mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen. Im Osten des Landes traf er wie am Fließband und wurde sogar Torschützenkönig in Liga drei. Seine Zukunft-Dynamo scheiterte an der Rückkehr in die 2. Bundesliga- war Stand Texterstellung urlaubsbedingt Anfang Juni -noch ungewiss. Eigentlich muss jetzt jeder Neuverpflichtungs-Schuss des Duos sitzen, sonst kann es früh zum Serienanfang ungemütlich werden. Bei allem Respekt, aber die bisherigen Zugänge werden noch keinen Anhänger von den Sitzen gerissen haben. Man darf gespannt sein was sich im Kader Holsteins noch tun wird.

Coach Rapp forderte bereits einen neuen Offensivspieler der Marke „Torjäger“. Sicherlich keine Lobeshymne auf die Aktuellen wie Benedikt Pichler, Otschi Wriedt oder Holmbert Fridjonsson. Auch in der Defensive soll auf jeden Fall noch nachgerüstet werden. Hier hat der Verein mit den Angängen von Wahl, Kirkeskov, Korb, Lorenz und Thesker den wohl größten Nachholbedarf. Geklärt scheint die Torwartfrage. Nach dem Abgang von Robin Himmelmann wird der Verein mit Thomas Dähne zwischen den Pfosten planen. Der aus Leipzig ausgeliehene Tim Schreiber muss sich erstmal mit dem Platz auf der Bank zufriedengeben müssen. Oder greift Talent Timon Weiner, der in Hannover zu seinem ersten Profieinsatz kam, in der nächsten Spielzeit an? Auch interessant: Wer kann auf den Flügeln einen Fabian Reese ersetzen? Ferner muss die KSV auf die Tore von Steven Skrzybski am Mühlenweg weiter hoffen. Wird seine Quote ähnlich wie die in der abgelaufenen Serie? Schon jetzt viele „Wenn und Abers bei den Beinen“. Auch in Sachen „Steine“ offene Fragen in Kiel. Kurz angerissen der Stadionbau: Wird es einen Neu-oder-Umbau geben? Geplant sind mehrere Modelle, die aber alle den alten Platz am Mühlenweg beinhalten. Ein kompletter Neubau an einem anderen Ort, außerhalb der Innenstadt mit Anbindung zur Autobahn, scheint vom Tisch. Nun fragen sich viele: Was nützt ein neuer Stadionbau, wenn wir noch nicht einmal eine wettbewerbsfähige Mannschaft haben? Viele Fragezeichen also beim Vorzeigeverein der Landeshauptstadt und die durchaus berechtige aber bange Frage: Hoffentlich macht sich die KSV Holstein nicht kurzfristig alles kaputt, was seit 2017 so erfolgreich aufgebaut wurde.

Weitere Nachrichten aus Probsteer

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen