

Bad Malente-Gremsmühlen. Seit 45 Jahren steht die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente für politische, historische und kulturelle Bildung. Sie bietet in ihrem Haus am Kellersee eine einzigartige Atmosphäre zum Lernen, zu Begegnung und Diskussion, zur Reflexion und zum Entwickeln neuer Ideen. Studienleiter Dr. Hauke Petersen und Verwaltungsleiterin Claudia Burgdorf konnten im vergangenen Jahr 1500 Teilnehmer an Seminaren zählen. "Ein Rekordjahr", sagen sie und sehen dem neuen Bildungsjahr 2016 mit einem umfangreichen Programm und großen Erwartungen entgegen. Diese Erwartungen scheinen berechtigt, denn fast die Hälfte der angebotenen etwa 80 Seminare ist schon ausgebucht (wie die beliebten Fahrrad-Kurse mit Erkundung der Holsteinischen Schweiz). Schließlich kann man auf einen "Kundenstamm" von Betrieben und Einrichtungen in der Bundesrepublik und viele Anhänger in und um Ostholstein bauen. "Manche können die Veröffentlichung unseres Programms im Internet (jetzt unter www.heinemann-bildungsstaette.de einzusehen) kaum erwarten", sagt Claudia Burgdorf. Natürlich geht es in der SPD-nahen Gustav-Heinemann-Bildungsstätte im Sinne ihres Namensgebers hauptsächlich um politische Erwachsenenbildung. Die Wochen-Seminare (von Montag bis Freitag) werden von vielen Arbeitnehmern als Bildungsurlaub genutzt, der ihnen mit fünf Tagen pro Jahr gesetzlich zusteht. Die Themen sind auch diesmal wieder breit gestreut; sie berücksichtigen aktuelle Punkte wie den Rechts-Extremismus, Pegida, Europa, politische Teilhabe in Form von Bürgerentscheiden, Ursachen von Politikverdrossenheit, Umgang mit verschiedenen Kulturen (zum Beispiel im Rahmen der Flüchtlingshilfe), Rhetorik und Gruppen-Moderation. Wie sehr manche "brennenden" Themen ankommen, zeigt das Seminar über Salafismus, das im Dezember stattfindet und bereits ausgebucht ist. Zu anderen interessanten Themen sind noch Plätze frei, wie in jenem Seminar über die "Vorfahren der Kriegsenkel", das sich an die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen wendet, die mithilfe verschiedener Quellen mehr darüber erschließen können, welche Erfahrungen ihre Eltern oder Großeltern im Zweiten Weltkrieg gemacht haben. Auch kulturelle und kreative Seminar-Themen sind im neuen Programm zu finden, wie kreatives Schreiben oder Malen und Fotografieren. Einer der Höhepunkte wird die Schwedische Midsommar-Kulturwoche sein. Die findet vom 27. Juni bis 1. Juli statt und wird, anders als beim ersten Mal in 2015, am 1. Juli bei Livemusik, Tanz und Kulinarischem aus Schweden auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Seminare werden vom Land Schleswig-Holstein und von der Gesellschaft für politische Bildung SH gefördert. Daher sind die Preise, die Übernachtung, Kurskosten und Verpflegung enthalten, moderat. Für sogenannte "Heimschläfer" (Teilnehmer aus der näheren Umgebung) gibt es einen Rabatt von 20 Prozent.