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Der verlorene Liebesbrief

Ein Opfer der Silvesternacht irgendwo in Bad Malente-Gremsmühlen.

Ein Opfer der Silvesternacht irgendwo in Bad Malente-Gremsmühlen.

Bild: C. Burgdorf

Bad Malente-Gremsmühlen (cb). Von alters her hält sich der Brauch, mit viel Getöse zum Jahresende die bösen Geister zu vertreiben. Wo früher Feuerschein und Trommeln genügten, um dieses Ziel zu erreichen, können heutzutage die Böller und Raketen nicht laut genug sein. Ein Feuerwerk kann zugegebenermaßen schön anzusehen sein. Aber wenn Böller und Kanonenschläge nur Mittel zum Zweck werden, um Aggressionen auszuleben, hört der Spaß sicherlich auf.

 


„Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln“, sagte ein Passant, der am frühen Neujahrsmorgen mit seinem Hund eine Runde drehte. Der Briefkasten, dem er immer seine Post anvertraut, lag völlig demoliert am Boden. „Hat die Person, die das hier fabriziert hat, einmal daran gedacht, was sie für einen Schaden anrichtet?“ fragte sich der Mann und dachte an die Briefe und Karten, die mit wohlgemeinten Wünschen ihre Adressaten nun nicht mehr erreichen werden. Sicher hat der Übertäter keinen Gedanken daran verschwendet, denn er oder sie wollte ja nur seinen oder ihren Spaß haben oder Frust loswerden. Aber nun ist vielleicht der Liebesbrief, den Max an Hilde geschrieben hatte, für immer verschwunden.

 


Der Hund des Mannes guckte übrigens noch etwas verschreckt und übernächtigt um sich. Sicher hoffte er, dass es nicht gleich wieder irgendwo knallt. „Die Tage um Silvester sind für die kleine Fellnase immer die Hölle“, berichtete der Mann und ergänzte, dass die beiden vorherigen Jahreswechsel für alle Tiere wesentlich entspannter waren. „Wohl die einzige positive Auswirkung von Corona“, murmelte er und spazierte mit seinem Vierbeiner weiter.


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