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Ein inspirierender Blick auf den Heimatbegriff - auch online

Die Journalistin und Buchautorin Jutta Kürtz

Die Journalistin und Buchautorin Jutta Kürtz

Bild: hfr

Eutin (t). Auf Einladung des Förderkreises der Kreisbibliothek und der Freunde der Eutiner Landesbibliothek hielt in der letzten Woche die Journalistin und Buchautorin Jutta Kürtz in der Landesbibliothek einen Vortrag mit dem Titel „Was ich schätze, das schütze ich. Heimat(en) in der heutigen Zeit.“
Das aktuelle Thema war Anlass für die beiden Unterstützungsvereine der Eutiner Bibliotheken, nach langer Zeit wieder einmal gemeinsam eine Veranstaltung zu organisieren.
 

„Heimat ist immer Erinnerung, aber immer auch gegenwärtig gelebtes Leben als Fundament der eigenen Zukunft. Ein Wert, ein Schatz, den ich schützen muss.“ So die Haltung der langjährigen Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes.
Kenntnisreich erläuterte sie die Geschichte des deutschen Heimatbegriffes und machte klar, dass Heimat eng verbunden ist mit dem Bedürfnis nach Halt, Vertrautheit und Ordnung und immer mit allen Sinnen erlebt wird. „Heimat kann man sehen, riechen, schmecken, hören und fühlen:“ Schleswig-Holstein als Brückenland zum Norden hat schon seit Jahrhunderten immer wieder Menschen aus aller Welt beheimaten müssen. „Schon immer mussten Menschen hier ihre Heimat finden, mussten Alt- und Neubürger ihr Zuhause finden und behalten.“ Dies sei nicht nur ein Problem der Gegenwart. Hier siedelten Menschen niedersächsischen, slawischen, anglischen, jüdischen, friesischen Ursprungs. Sie bereicherten dieses Land durch ihre Kultur, Sprache, Religion, ihre künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten. In Einzelheiten und besonders anschaulich erklärte Jutta Kürtz am Beispiel der angesiedelten Niederländer, wie sie bereits im 12. Jahrhundert Landschaft und Kultur unserer Heimat bereicherten. „Was wäre Schleswig-Holstein ohne sie?“ Damit machte sie am historischen Beispiel sehr deutlich, welche Möglichkeiten die Beheimatung neuer Mitbürger/innen bieten. „Die kulturelle Pluralisierung ist eine Chance. Unser aller Leben wird dadurch bunter, lebendiger und spannender.“
 

Ursprünglich sollte Jutta Kürtz 2020 im Rahmen der Ausstellung „Heimatkunde“ des Förderkreises referieren. Diese Veranstaltung musste aufgrund des zweiten totalen Lockdowns abgesagt werden. Auch jetzt noch schränken die Coronaauflagen den Publikumsbesuch stark ein. Nur 25 Zuhörer /innen waren zugelassen. Entsprechend war der Vortrag bereits am Tag nach dem Erscheinen der Einladung vollständig ausgebucht. Für alle, die nicht teilnehmen konnten, gibt es die Möglichkeit auf der Webseite der Landesbibliothek (lb-eutin.de) Jutta Kürtz in ausgezeichneter technischer Qualität zu erleben.
 

Der Förderkreis und die Freunde bedanken sich noch einmal ausdrücklich für die engagierte und kompetente Unterstützung durch Mitarbeiter/innen der Landesbibliothek.


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