Süsel (vg). Volles Haus beim Süseler Jahresauftakt am vergangenen Sonntag in Bujendorf. Der Neujahrsempfang fand erstmals in der neuen Schützenhalle des Geselligen Vereins statt. In der Rückschau auf 2024 und mit Blick auf die kommenden Monate betonte Bürgermeister Adrianus Boonekamp: „Unsere Gemeinde steht nicht still – sie wächst und entwickelt sich weiter.“ Dabei habe man gemeinsam bewiesen, „was wir als Gemeinschaft erreichen können, wenn wir mutig vorangehen und Hand in Hand Lösungen finden“.
So sei der Fortschritt bei der Kinderbetreuung mit der Indienststellung der Kitas in Süsel und Groß Meinsdorf der zentrale Meilenstein gewesen. Auch die Planungen für die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren würden vorankommen. Im Zuge der bevorstehenden Zusammenlegung der Ortswehren Gömnitz und Bujendorf sei ein Gerätehaus-Neubau zwischen beiden Dörfern geplant. Beabsichtigt sind außerdem Umbauten in Zarnekau und Groß Meinsdorf. „In Groß Meinsdorf gehen wir einen innovativen Weg: Der geplante Umbau des alten Kitas-Geländes schafft zugleich neuen Wohnraum für Bürger und Geflüchtete“, so Boonekamp. Hier stehe zeitnah eine endgültige Entscheidung an. Die angestrebte multifunktionale Lösung bezeichnete der Bürgermeister als ökonomisch klug und sozial verantwortungsvoll.
Als wichtiges Highlight nannte Boonekamp auch den Bau des neuen Radweges von Süsel nach Bujendorf. „Darüber hinaus verfolgen wir den Neubau eines Fahrradweges von Süsel nach Stawedder – mit dieser Verbindung schaffen wir den Anschluss zur Ostsee. Das wäre ein bedeutender Schritt für umweltfreundliche Mobilität und touristische Attraktivität.“ Auch die Wohnbebauung schreitet voran: „Die Baugebiete in Bujendorf und Süsel sind erschlossen und werden derzeit der allgemeinen Baukonjunktur entsprechend bebaut“, so der Bürgermeister. Baugebietsausweisungen in Bockholt und Middelburg sollen noch in diesem Jahr folgen. Ein inspirierendes Vorbild für gelebte Solidarität sei die herzliche Aufnahme Geflüchteter in den neuen Unterkünften in Bujendorf und Zarnekau gewesen. Dort wurde in acht Chalets Wohnraum für acht Familien geschaffen. Einzelne Familienmitglieder wirken bereits aktiv in der Feuerwehr Bujendorf mit.
Neben der Wohnbebauung nimmt die Bauleitplanung für Freiflächen-Photovoltaikanlagen eine immer wichtigere Rolle im Gemeindegebiet ein. „Wir profitieren bereits jetzt von Erträgen aus der EEG-Umlage sowie von Grundsteuereinnahmen aus bestehenden Windenergieanlagen. Durch die gezielte Ausweisung weiterer Flächen für erneuerbare Energien erschließt die Gemeinde eine zusätzliche, nachhaltige Ertragsquelle. Die Einnahmen fließen direkt in die Infrastruktur, Bildung und soziale Einrichtungen, ohne die Bürger finanziell unnötig zu belasten. Zudem bleiben wertvolle landwirtschaftliche Flächen weitgehend erhalten, da moderne Konzepte eine Doppelnutzung – etwa durch extensive Beweidung – ermöglichen“, so Boonekamp.
Dennoch muss Süsel auch sparen: Durch die derzeit angespannte Haushaltslage sei man gezwungen, klare Prioritäten zu setzen. Zugunsten dringender Investitionen in Schule und Offene Ganztagsschule müssten andere Bereiche vorübergehend zurückstecken, der Straßenbau beispielsweise. Boonekamp kritisierte in diesem Zusammenhang auch Bund und Land: Wer den Kommunen neue Aufgaben aufbürde, müsse sie auch verlässlich und dauerhaft finanzieren. „Alles andere wäre eine Missachtung des kommunalen Selbstverwaltungsrechts!“ Im Süseler Haushalt werden 2025 und 2026 Defizite erwartet.
Ehrung, wem Ehrung gebührt
Uneingeschränktes Lob verteilte der Bürgermeister an die ehrenamtlich engagierten Einwohner – ausdrücklich auch an die Gemeindevertreter, die wesentlicher Bestandteil der demokratischen Kultur vor Ort seien. Drei sozial verdiente Personen zeichnete Boonekamp mit einer Urkunde aus: Hans-Erich Boyens aus Gothendorf war im Dorfvorstand engagiert, organisierte Kinder- und Dorffeste und hatte 37 Jahre lang das Amt des Wehrführers inne. Auch „Energiebündel“ Heidrun Mustin wurde für ihren unermüdlichen Einsatz für das Dorfleben in Gothendorf ausgezeichnet. Außerdem wurde Dieter Kühl vom Theaterverein „De fidelen Süseler“ geehrt. Das Ehrenmitglied des Vereins wirkte nicht nur als Schauspieler mit, er engagierte sich auch über drei Jahrzehnte als Kassenwart und übernahm in dieser Zeit die Abwicklung des Großprojektes „Kulturscheune“.
Bei den Sportlerehrungen standen Aktive aus zwei Vereinen im Blickpunkt. Vom Pferdesport- und Förderverein (PSFV) Süseler Baum wurden Carina Wacks (Kreismeisterin in der Vielseitigkeit, Leistungsklasse 4), Felicitas Peter (Kreismeisterin in der Dressur, Leistungsklasse 4) sowie das Reiterteam Christine Bendfeld, Lena Schwabe, Julia Hein, Ulrike Prüss-Duus und Julius Bendfeldt (Kreismeister im Mannschaft-Abteilungswettbewerb) ausgezeichnet. Drei Urkunden gingen außerdem an Mitglieder des Wasserskiclubs Süsel: Morten Hansen erzielte unter anderem im Wakeboarden in seiner Altersklasse U14 den Titel Schleswig-Holstein-Meister und holte sich zum krönenden Abschluss seiner ersten Wettbewerbssaison den Deutschen Meistertitel U14. Götz Barop wurde Deutscher Meister im Slalom-Wasserski in der Klasse Senioren 1. Bei den Europameisterschaften holte er mit dem deutschen Team in der Teamwertung die Goldmedaille. Und Jan Rumpel wurde unter anderem Deutscher Vizemeister im Trickski in der Klasse Senioren 1.