Reporter Eutin

HSG mit Befreiungsschlag

Eutin (t). Am vergangenen Freitag empfingen die Handballer der HSG Holsteinischen Schweiz die HSG Tills Löwen aus Mölln in die Sieverthalle. Es sollte das erwartet spannende Spiel mit besserem Ausgang für die Holsteinische Schweiz werden. Die Löwen mussten nun das dritte Spiel in sechs Tagen absolvieren und reisten dazu auch noch mit einem dezimierten Kader an. Diese Hypothek sollte sich in der „Crunchtime“ zu Ungunsten der Tills Löwen zeigen. Die Vorzeichen standen also aus HSG-Sicht positiv in Richtung Heimsieg. So startete die Truppe von Andreas Juhra auch die ersten Minuten. Man konnte aus einer guten Abwehr zu schnellen Gegenstößen kommen, vergab jedoch bereits wie die Woche zuvor Großchancen kläglich. So drehten die Löwen das Spiel schnell über ein 4:4 (7.) auf ein 4:8 (10.). Doch auch die direkt im Anschluss erfolgte Auszeit durch Andreas Juhra brachte noch nicht die Wende. Die Löwen setzen sich weiter ab auf 5:10 (13.). Insbesondere gegen Felix Hirth und Mats Puchert fand die Abwehr der Holsteinischen Schweiz bis dahin keine Lösung. Doch es zeigte sich, dass die HSG ihre Comeback-Mentalität aus letzter Saison doch noch abrufen kam. Bis zur Halbzeit verkürzte man wieder auf 13:15. Festzustellen blieb bis dahin aber vorallem eins: Das Ergebnis spiegelte nicht wirklich das Spiel wider. Schon in Halbzeit eins gelang es den Handballern der Holsteinischen Schweiz regelrecht die Tills Löwen mit Gegenstößen zu überlaufen – die Chancenverwertung war aber katastrophal. Somit profitierten die Tills Löwen trotz mehrmaliger torloser Minuten von ihrer starken Torhüterleistung, die Fans und Spieler der HSG zur Verzweiflung trieb. Positiv fiel jedoch auf, dass sich die Abwehr nach den ersten knapp 10 Minuten sehr gut stabilisiert hatte und auch langsam das Torhüterspiel der HSG ein Faktor wurde. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war direkt die Angriffslust und der Siegeswille der Eutiner spürbar. Man glich innerhalb von zwei Minuten durch Tore von Nick Fürst und Konstantin von Starck zum 15:15 aus. Ab jetzt war die HSG zurück im Spiel insbesondere wurde noch Tjark Müller-Belau zum entscheidenden Faktor dieser Halbzeit. Mit seinen insgesamt 17 Paraden (41% gehaltene Bälle) wurde er für den Löwenangriff zum unüberwindbaren Hindernis. Hilfe bekam der Torhüter der HSG nun von einer clevereren und aggressiven 5:1 Abwehr seiner Vorderleute. Diese zwang den Angriff der Tills Löwen immer wieder ins Zeitspiel, zu überhasteten Abschlüssen oder erzielte leichte Ballgewinne durch ihre Halbverteidiger Basti Potz und Julian Euler. Zwar war die Chancenverwertung der HSG zum Teil immer noch mangelhaft aber eben auch auf Seiten der Tills Löwen. Im Positionsangriff agierte Konstantin von Starck nun als cleverer Regisseur seiner Truppe und isolierte immer wieder den Abwehrchef der Tills Löwen Philip Eisenberg, der bereits zwei Mal progressiv vorbestraft war. Für die Löwen kam es nun knüppeldick. Innerhalb weniger Minuten (40.-45) mussten Mats Puchert und Felix Hirth verletzt vom Feld und die stetige Isolation des Abwehrchefs führte letztlich zu seiner dritten Zeitstrafe und der damit verbundenen Disqualifikation (48.). Nun standen die Zeichen klar auf Sieg. Julian Euler setzte im Gegenstoß einen weiteren Nadelstich zum 27:23 (52.) und machte auch selber den Sack zum 29:25 (58.) zu. Am Ende ging die Partie vorallem auch durch die überragende Abwehr- und Torhüterleistung der Gastgeber verdientermaßen mit 32:26 aus. Co-Kapitän Konstantin von Starck fasste die Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel folgendermaßen zusammen: „Der Sieg war enorm wichtig und kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Mentalität und der Energie haben wir uns den Sieg absolut verdient. Besonders gefreut habe ich mich für Tjark, der nach seiner Verletzungspause zum zweiten Mal eine klasse Leistung gezeigt hat. Es tut sehr gut mit diesem Sieg die Hinrunde zu beenden, die wirklich nicht leicht war. Wir mussten einige Rückschläge hinnehmen. Umso stolzer bin ich auf die Mannschaft nach diesem Spiel. Man hat wieder gemerkt: wir können und wir wollen. Wir sind wieder da. Die Rückrunde kann kommen.“
Am kommenden Sonnabend, 25. Januar, lädt die HSG Holsteinische Schweiz um 20.30 Uhr wieder zum Heimspiel in der Handballoberliga gegen die Wölfe aus Tarp-Wanderup.
Die Tore für die HSG warfen: Julian Euler (9); Basti Potz, Nick Fürst je (7); Hannes Grundwald (6); Konstantin von Starck (2), Niklas Hagen (1)

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