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Vortrag: „Kabarett im KZ“

Jo van Nelsen beleuchtet mit „Kabarett im KZ“ ein noch tabuisiertes Thema.

Jo van Nelsen beleuchtet mit „Kabarett im KZ“ ein noch tabuisiertes Thema.

Bild: hfr

Eutin (t). Er war schon zweimal in Eutin mit Programmen aus der turbulenten Kulturgeschichte der Weimarer Zeit: Jo van Nelsen, der vielseitige Schauspieler, Kabarettist, Chansonsänger, Moderator und Regisseur aus Frankfurt am Main, und begeisterte jedes Mal sein Publikum. Am Dienstag, 28. Januar schlägt er mit dem Vortrag „Kabarett im KZ“ in der Reihe seiner multimedialen Grammophonlesungen ein weitgehend tabuisiertes Kapitel der deutschen Kabarett- und Zeitgeschichte auf. Es ist sein Beitrag zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Karten gibt es zu 14 Euro (ermäßigt 12 Euro) im Vorverkauf bei „Baptistas Laden“ in der Lübecker Straße 10 in Eutin oder unter Telefon 04521-858 14 08, als Reservierung unter kulturbund-eutin@gmx.de. Restkarten sind an der Abendkasse zu haben.
Ob in Esterwegen, Westerbork oder Theresienstadt – viele der inhaftieren Unterhaltungsstars der Weimarer Republik traten auch hier auf – manchmal heimlich, manchmal auf Befehl. Dieses Stück fast vergessener, weil problematischer Kulturgeschichte lässt Jo van Nelsen in diesem Abend wieder sichtbar werden. Er wird in seinem kenntnisreichen Vortrag von den Schicksalen vieler inhaftierter Künstler (wie Isa Vermehren, Willy Rosen, Paul O´Montis, Kurt Gerron, und anderen) erzählen, ihre Texte lesen, ihre Lieder singen und von Schellackplatten spielen. Seltenes Bild- und Filmmaterial machen auch diese Grammophonlesung wieder zu einer spannenden Zeitreise und einem multimedialen Erlebnis. Ein weiterer Abend gegen das Vergessen und für das Erinnern an die, die Unterhaltung zu ihrem Lebensinhalt machten, auch hinter Stacheldraht. Und die erleben mussten, dass der gelbe Stern oder der rosa Winkel an ihrer Brust schwerer wog – auch nach dem Kriege. Und doch ist es auch ein Abend, an dem es viel zu lachen gibt – denn die vorgestellten Autoren und Interpreten waren einfach Meister ihres Fachs!


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