Grundsteinlegung in Eutins Gründerviertel
Eutin (ed). Rund 2.000 Wohnungen stellt die kommunale Wohnungsbaugesellschaft WoBau Ostholstein im Kreis – im Herbst des kommenden Jahres werden es 24 Wohnungen mehr sein, begehrte, schöne und bezahlbare Wohnungen, die derzeit in der Seestraße 2-4 entstehen, dem Gründerviertel Eutins. Für sie wurde am vergangenen Donnerstag der Grundstein gelegt.
Die Wohnungsgrößen werden zwischen 55 m² und 90 m² betragen. Alle Wohnungen erhalten Einbauküchen, Fahrstuhl und barrierearme Bäder. Das Gebäude in L-Form ist nach den Maßgaben des Green Building geplant – so wird die gesamte Wohnanlage nach Fertigstellung Niedrigenergiehausstandard 55 erreichen und damit einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz sowie eine Verringerung von CO 2 Emissionen leisten. Außerdem bekommt sie großenteils eine begrünte Fassade und es werden Fledermauskästen in das Mauerwerk integriert. „Als Ausgleich für das, was wir hier versiegeln“, erklärt Fabian Weist, der Geschäftsführer der WoBau Ostholstein. „Die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Natur gilt als wichtige Grundlage tierischen und menschlichen Wohlergehens und ist uns wichtig.“ So erhalten auch alle Stellplätze, die in den Außenanlagen angemietet werden können, eine Möglichkeit bezüglich der Ladefunktion E-Auto.
Etwa 50 Prozent der Wohnungen, die hier entstehen, sind öffentlich gefördert, sie werden eine Nettokaltmiete von 6,50 Euro bis 8,50 Euro pro Quadratmeter haben. Wer sie beziehen will, braucht einen Wohnberechtigungsschein. In den frei finanzierten Wohnungen liegt die Miete bei zwölf Euro pro Quadratmeter Wohnfläche monatlich im Durchschnitt. Fünf der 24 Wohnungen sind für Menschen mit Behinderung geplant – hier ist selbständiges Wohnen mit Assistenz möglich. Jeder Mieter hat eine eigene Wohnung, es steht für diese fünf Wohnungen aber auch ein Gemeinschaftsbereich zur Verfügung. Darüber freut sich auch der Eutiner Bürgermeister Sven Radestock, denn „Inklusion muss in Eutin da stattfinden, wo sie nicht ohnehin schon stattfindet.“ Und wo ginge das besser als im Gründerviertel? Die Stadt erarbeite derzeit das Wohnraumkonzept, um den Bedarf an Wohnungen zu sehen, denn die Wohnungsnot gehe alle an – „und wir müssen Wohnraum anbieten können.“
„Wohnen ist ein Grundbedürfnis“, unterstreicht Fabian Weist, „und es ist die Aufgabe aller Akteure, bezahlbaren, aber vor allem auch sozialen Wohnraum zu stellen, dieser entsteht hier.“ So sei die Grundsteinlegung auch ein Akt des Beginns, so Weist, die Zeitkapsel, die in einer Kellerwand eingemauert wird, nicht nur gefüllt mit Münzen, einer Tageszeitung und einem Gedicht – dank des Eutiner Bürgermeisters, er habe den Stadtschreiber gebeten, flugs eines zu verfassen – das (fast) aus der Feder von Johann Heinrich Voß stammen könnte, sondern auch mit guten Wünschen für die Bewohner vor allem. Und während diese sicher die glücklichsten Menschen seien, so Landrat Reinhard Sager, der Aufsichtsratsvorsitzende der WoBau, seien Fabian Weist und Sven Radestock sicher die stolzesten, denn sie schaffen Wohnraum. Im Gründerviertel, in dem man 1938 begonnen habe, in bester Wohnlage am See. Und mit dem die WoBau wieder einmal einen starken Beitrag zur Verringerung der Wohnungsnot und für den sozialen Wohnungsbau leiste. In Zeiten, in denen viele Menschen Angst haben müssten, sich die Miete, sich ein Dach über dem Kopf nicht mehr leisten zu können. Aber eben das sei Sinn und Zweck der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft – „wir wollen Gutes tun für die Menschen. Wir können die Wohnungsnot nicht alleine lösen, aber wir haben es uns zum Ziel gesetzt, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, denn das ist unsere vornehmste Aufgabe.“
Für ihn war es eine besondere Grundsteinlegung – die letzte für insgesamt 320 Wohnungen, für die er in seiner Amtszeit, die am vergangenen Sonntag um 29.59 Uhr endete, den Grundstein gelegt hat. „Und mich macht es besonders glücklich, dass wir dieses Wohnen an einem privilegierten Ort noch in meiner Amtszeit in Angriff nehmen konnten.“ So habe sein Nachfolger Timo Gaarz ein weites Feld vor der Brust, aber er selbst werde es wohlwollend, aber nicht unkritisch weiter begleiten.
Im September des kommenden Jahres soll die Seestraße 2-4 bezugsfertig sein, sind der technische Leiter der WoBau Klaus Klückmann und der Leiter der Vermietung Marco Schweder sich einig. „Wir führen bereits eine Bewerberliste, aber es können sich alle sehr gern auf die Wohnungen bewerben.“ Eine Email mit dem Vermerk „Neubau Seestraße“ an info@wobau-oh.de genügt.