

Malente/ Neversfelde (t). Ostholstein. Unendliche Weiten. Dies ist die Geschichte von Känguru Freddy, das neun Tage lang unterwegs gewesen ist, um neue Welten zu erforschen. Erst vergangenes Wochenende ist der hüpfende Abenteurer in sein Zuhause in Malente zurückgekehrt. Mehr oder weniger zielstrebig Richtung Kreis Plön unterwegs, war das erschöpfte Beuteltier schließlich in Neversfelde gestrandet. Halterin Diane freut sich, ihr Tier nun wieder in seiner Gruppe in Sicherheit zu wissen.
Das eineinhalbjährige Wallaby hatte Ende Februar die passende Gelegenheit, seinen Horizont zu erweitern, gleich genutzt: Der Moment war gekommen, als sich durch ein gelöstes Paneel eine Lücke in den benachbarten Hühnerhagen auftat. Von dort war der Sprung in die Freiheit ein kleiner, die Verfolger im Schlepptau. „Mehrmals haben wir versucht, Freddy einzufangen“, sagt dessen Halterin. Der jedoch sei im schlammigen Erlenbruchwald der Schwentine entschlüpft und hatte keineswegs die Absicht, sich einfach so greifen zu lassen. Auf Kuschelkurs seien ihre Wallabys ohnehin nicht und würden entsprechend gehalten. „Es sind Wildtiere“, erklärt sie die auf Menschen bezogene Zurückhaltung, die ihrer Kängurugruppe aus diesem Grunde eigen ist.
Freddy mag als Fluchttier in der ihm plötzlich fremden Umgebung noch ängstlicher reagiert haben. Unklar ist, auf welchen Pfaden der kleine Ausreißer schließlich Neversfelde erreicht hat. Schließlich musste er dafür mehrere Straßen überqueren. Auch die Schwentine durchkreuzt das Gebiet.
In Anbetracht der Rückschläge auf der Suche nach dem Wallaby wurde bereits der Plan geschmiedet, des Tiers mit Hilfe eines Betäubungspfeils habhaft zu werden, wie Tierärzte sie verwenden. Immer wieder erreichten Nachrichten Diane, dass Freddy gesichtet worden sei. Doch das Känguru blieb verschwunden.
Sein Schicksal war ihm schließlich gewogen: Weit weg von seinem Zuhause tauchte der Vermisste auf einer Neversfelder Pferdekoppel wieder auf. Beherzten Helfern auf dem Grundstück von Tierarzt Jan Göbes sei es am Ende gelungen, das Känguru mit der gebotenen Vorsicht in einen Carport zu treiben. Mit Hilfe eines Betäubungsmittels ins Reich der Känguruträume geschickt, hat Freddy den Heimweg angetreten. Nun kann er sich von seinem Abenteuer-Ausflug erholen.