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Kreisverwaltung feiert Richtfest für den Erweiterungsbau

Eutin (ed/t). Irgendjemand, der fürs Wetter zuständig ist, muss Mitleid gehabt haben und sorgte für eine kleine Regenpause genau während des Richtfestes des Erweiterungsbaus der Kreisverwaltung. Den erwartet nicht, wer hier um die Ecke in den Innenhof des denkmalgeschützten Gebäudes in der Lübecker Straße kommt. Noch sieht er ein bisschen fremd aus, wird sich aber im Laufe der kommenden Wochen immer mehr einfügen in das Ensemble – und zu Beginn des zweiten Quartals des kommenden Jahres „bezugsfertig“ sein.

 


Fast sechs Jahre ziehen sich Planung und Bau mittlerweile hin: Schon im Dezember 2017 habe der Kreistag des Kreises Ostholstein die Notwendigkeit der Bereitstellung zusätzlicher Büroflächen für die Kreisverwaltung Ostholstein anerkannt und die Errichtung eines Erweiterungsneubaus empfohlen, so Landrat Timo Gaarz. Durch die Zunahme der gesetzlichen Aufgaben der Kreise und den damit einhergehenden steigenden Personalbedarf seien zusätzliche Raumkapazitäten erforderlich geworden, woraufhin die Kreisverwaltung mit der Durchführung der entsprechenden Planungs- und weiteren vorbereitenden Maßnahmen beauftragt wurde. Dafür bedanke er sich herzlich, so Landrat Timo Gaarz in seiner Begrüßung der Gäste, unter denen sich natürlich auch der ehemalige Landrat Reinhard Sager als „bisheriger Bauherr“ befand und sich sichtlich über das Voranschreiten des Baus freute. Vor allem aber sei das Richtfest Wertschätzung und Dankeschön für die Menschen, ohne die ein solches Vorhaben gar nicht möglich sei und wandte sich an die Handwerker der Firma Harms, die in den vergangenen Wochen den Rohbau fertiggestellt hatten: „Wenn Sie nicht wären, würde hier nichts stehen.“

 


Auch er sei sehr froh, dass man heute dieses Richtfest feiern könne, sagte Thomas Bieling von der Bieling Architekten AG Hamburg: „Seit dem Planungsbeginn im Jahr 2020 ist eine schwierige Phase durch unterschiedliche, behindernde Umstände eingetreten.“ Zuerst behinderte die Corona-Pandemie den Fortgang, ihr schloss sich nahezu nahtlos der Krieg in der Ukraine an, der für Verknappung und Preiserhühung beim Material sorgte. Dank der Leistung der beteiligten Firmen aber gehe es nun schnell voran: „Nach der Fertigstellung des Rohbaus des Sockelgeschosses durch die Firma Nittritz im Jahr 2022, konnte die Tischlerei Harms aus Hamburg in kurzer Zeit den Holz-Hybrid-Rohbau fertig stellen“. Mit dem Richtfest sei es an der Zeit, das Haus kritisch zu betrachten, das habe er getan und könne jetzt die Leistung der Handwerker würdigen, die es mit ihren eigenen Händen und in hoher Qualität gebaut haben. Leiser werde es demnächst leider nicht,. musste er den MitarbeiterInnen der Kreisverwaltung vermelden, „aber es wird anders laut, bis die Hülle fertiggestellt ist.“

 


Im Rahmen der Planung hatte der Kreis Ostholstein sich für den Erweiterungsneubau für eine klare, kompakte und wirtschaftliche Figur neben dem denkmalgeschützten Haupthaus der Kreisverwaltung entschieden, die im Bedarfsfall winkelförmig erweitert werden kann – die aber vor allem in Beziehung zum alten gebäude stehe und so ein harmonisches Ganzes ergeben werde. Wesentliche Ziele im Rahmen der Bauplanung waren eine nutzerfreundliche Bauweise mit hoher Arbeitsplatzqualität sowie ein ökonomisches und ökologisches Baukonzept. Ein Bau in dieser Größe und mit Kosten in Höhe von 15,5 Millionen Euro sei ein sehr anspruchsvolles Unterfangen in einer schwierigen Zeit, unterstrich Timo Gaarz, aber auch wichtig, mutig und zukunftsweisend, ein vorausschauendes Investitionsprpjekt. Der neue Bau sei auch ein Zeichen der Wertschätzung für die KollegInnen, so der Landrat.

 

„Es ist die Aufgabe des Arbeitsgebers, ein noch angenehmeres Arbeitsumfeld zu schaffen.“ Und während der Rohbau in den vergangenen Wochen verhüllt war und nicht betreten werden durfte, wurde das große Mitarbeiterfest am vergangenen Freitag verbunden mit den ersten Besichtigungen rund um das neue Gebäude gefeiert. 50 neue Büroräume entstehen hier, außerdem sieben Besprechungsräume, hell, freundlich, luftig und natürlich komplett barrierefrei. Dazu ein begrünter Aufenthaltsbereich für die MitarbeiterInnen der Kreisverwaltung.

 


Zudem wird der Erweiterungsneubau nach den aktuellsten energetischen Standards errichtet. So werden auf dem Gründach des Gebäudes sowohl eine Photovoltaikanlage als auch eine Luftwärmepumpe installiert. „Die Verwendung von möglichst leichten Baustoffen und die einfache, robuste Gebäudetechnik leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum klimagerechten Bauen“, ergänzte Thomas Bieling.

 


Mit dem traditionellen Richtspruch erklärte Matthias Deeg, Zimmerermeister der Firma Harms, den Rohbau für fertiggestellt – in den kommenden Monaten wird nun der Innenausbau erfolgen, um den Erweiterungsbau im Frühling 2024 beziehen zu können.


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