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„Noch mehr Gutes für soziale und kulturelle Zwecke“

Stellten die Stiftung des Eutiner Lions Clubs vor: Jörg Schumacher von der Bürgerstiftung Ostholstein, Bernd Ahlgrimm, Detlev Küfe und Wolfgang Engel von den Eutiner Lionsfreunden.

Stellten die Stiftung des Eutiner Lions Clubs vor: Jörg Schumacher von der Bürgerstiftung Ostholstein, Bernd Ahlgrimm, Detlev Küfe und Wolfgang Engel von den Eutiner Lionsfreunden.

Eutin. Gutes zu tun ist Sinn und Zweck eines Service Clubs – sie stellen Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine, deren Erlöse komplett und zeitnah sozialen und kulturellen Institutionen in der Region zugute kommen. Kinderschutzbund, Eutiner Tafel, Kindergärten und Offene Ganztagsschulen, Frauennotruf, Hospizinitiative: Wo Geld gebraucht wird, unterstützen sie gern und großzügig. So hat allein der Lions Club Eutin seit seiner Gründung 1970 rund 400.000 Euro für gemeinnützige Zwecke ausgegeben. Den Eutiner Lions, allen voran ihrem Präsidenten Detlev Küfe war das nicht genug, sie schmiedeten einen Plan. Jeder Lions-Präsident stellt sein Präsidenten-Jahr unter ein bestimmtes Motto – „meines ist eigentlich „Wirtschaft und Wissenschaft“, schmunzelt Küfe, „aber mein wesentliches Anliegen war, eine Stiftung zu gründen.“ Denn von mehreren Seiten sei ihm bereits zugetragen worden, dass der eine oder andere mit dem Gedanken spiele, sein Vermögen oder auch einen Teil davon dem Lions Club Eutin zu vermachen, damit der damit Gutes bewirke – das aber sei in dieser Form bisher nicht möglich gewesen, denn fließt das Geld in den Förderverein, muss es zeitnah für gemeinnützige Zwecke ausgegeben werden. Und das komme bei wirklich hohen Beträgen kaum in Frage – zumal viele Stifter sich freuen, dass ihr Vermögen auch nach ihrem Tode erhalten bleibt und mit seinen Erträgen noch viele Jahre Gutes bewirken kann. So haben sich die Eutiner Lions kurzerhand „institutionell“ vermehrt – neben dem Lions Club Eutin und seinem Lions Förderverein gibt es nun die Lions Stiftung Eutin, gegründet am 15. Dezember 2015 von 37 der 43 Lionsfreunden in Eutin. „Und es ist die einzige Stiftung nördlich der Mainlinie“, strahlt Detlev Küfe, der sie zusammen mit dem Förderverein-Vorsitzenden Wolfgang Engel und Stiftungsbeiratsmitglied Bernd Ahlgrimm vorstellte. „Eine Stiftung für Eutin, Malente, Bosau und Umgebung.“ Da die Auflagen für eine eigene Stiftung viel zu hoch sind, haben die Lions ihre Stiftung unter dem Dach der Bürgerstiftung Ostholstein gegründet – mit einem Gründungskapital von 16.000 Euro, getragen von den Gründern. Den Beirat der Stiftung bilden der jeweilige Präsident, der jeweilige Vorstand des Lions Fördervereins und – neu hinzugewählt für die nächsten fünf Jahre – Dr. Joachim Rinke. Besonders habe ihn gefreut, dass so viele der Lionsfreunde die Stiftung mittrügen, so Detlev Küfe, das sei nicht selbstverständlich. „Und mit Ruhe und Geduld werden wir über die Zeit sicher ein großes Stiftungskapital mit beachtlichen jährlichen Beiträgen erreichen.“ Die Beiträge fließen komplett in den Förderverein der Lions, der 1977 gegründet wurde, da der Lions Club nicht wirtschaftlich tätig werden kann – und um steuerlich günstig und damit maximal wohltätig arbeiten zu können. Spenden und Erlöse aus den Veranstaltungen des Lions Clubs werden natürlich weiterhin in den Lions FörderVerein fließen und zeitnah für gute Zwecke in der Region eingesetzt werden – von einzelnen Familien in Not über den Chemieunterricht in Kindergärten und die Eutiner Fahrradwerkstatt bis zur Hospizinitiative, dem Frauennotruf und dem Mittagstisch der evangelischen Kirchengemeinde wie beim Schloss in den Mai, das am 30. April bereits zum zweiten Mal ansteht. „Unsere Veranstaltungen sind wichtig und werden nach wie vor durchgeführt“, betont Wolfgang Engel, „damit Geld reinkommt, das zeitnah wieder ausgegeben werden kann“, schmunzelt er. Rücklagen wie für die WunderWeltWasser bilden die Ausnahme – und auch die Regionalität wird bleiben. Nur einmal habe man eine Ausnahme gemacht: Beim Jahrhunderthochwasser an der Oder. „Und wir greifen nicht ein, wo staatliche Hilfe gefordert ist.“ Die Anfragen an den Lions Club aber zeigten, wie groß der Bedarf an Unterstützung vor Ort nach wie vor sei – und da helfe man gern. „Wir sind jetzt auf dem Stiftungsmarkt präsent“, strahlt Detlev Küfe, „als der einzige Service Club weit und breit. Und freuen uns, noch mehr Gutes für soziale und kulturelle Zwecke zu tun.“ Die Lions Stiftung ist eine Erweiterung der Möglichkeiten – für die Menschen, die sich dem Lions Club so verbunden fühlen, dass sie ihn testamentarisch bedenken wollen, eine Ergänzung, die den Kreis schließt. Die emotionale Bindung an die Lions sei entscheidend – und diese sei jetzt über die Stiftung langfristig möglich. Neben geldlichen Werten können auch Sachvermögen wie Eigentumswohnungen gestiftet werden, informiert Jörg Schumacher von der Bürgerstiftung Ostholstein – „für viele Vereine ist eine Stiftung eine optimale Lösung.“ Oftmals seien Menschen ihrem Verein oder Club so verbunden, dass sie ihn testamentarisch bedenken wollten, und da sei eine Stiftung geeignet. Gerade eine Institution wie der Lions Club begleitet viele Menschen ein ganzes berufliches Leben lang und darüber hinaus. „Wer sein Vermögen oder einen Teil davon dem vermachen möchte, wofür Lions steht“, sagt Detlev Küfe, „der hat jetzt die Möglichkeit dazu.“


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