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Wiedersehen nach 50 Jahren 26 ehemalige Polizeiwachtmeister trafen sich auf Hubertushöhe

Die 26 Polizeiwachtmeister von 1973 hatten sich beim Wiedersehen auf Hubertushöhe viel zu erzählen. Peter Carstensen (1. Reihe vorne rechts) hatte die Begegnung organisiert.

Die 26 Polizeiwachtmeister von 1973 hatten sich beim Wiedersehen auf Hubertushöhe viel zu erzählen. Peter Carstensen (1. Reihe vorne rechts) hatte die Begegnung organisiert.

Bild: tgr

Eutin (tgr). Rund 190 junge Nachwuchspolizisten waren es, die 1973 in der 1. und 5. Hundertschaft die gemeinsam Ausbildung für den Dienst bei der schleswig-holsteinischen Landespolizei auf Hubertushöhe antraten. Ein halbes Jahrhundert später kehrten 26 von ihnen zu einem Wiedersehenstreffen an ihre erste polizeiliche Wirkungsstätte zurück. Der ehemalige Eutiner Polizist Peter „Atze“ Carstensen hatte die Begegnung der Ehemaligen in der PD AFB „bei Werner“ organisiert.
Im regen Klönschnack untereinander belebten die ehemaligen Ordnungshüter ihre gemeinsamen Erinnerungen. „Jeder hatte eine Geschichte parat“, berichtete Peter Carstensen.
Die Anfänge ihrer Ausbildung in der damaligen Bereitschaftspolizeiabteilung auf Hubertushöhe, als noch eine minz-grüne Uniform getragen wurde, waren alles andere als einfach, so Carstensen.
Vor allem die militärische Ausbildung sei sehr belastend und grenzwertig gewesen. So hätten Formalausbildung und Sport regelmäßig auf dem Dienstplan gestanden. „Da ist uns jungen Polizeiwachtmeistern eine Menge abverlangt worden und es sind seinerzeit schon oft Zweifel aufgekommen, ob man die richtige Berufswahl getroffen hat“, erinnert sich der 69jährige Pensionär. Zu der Zeit wurden Grenzen hinsichtlich Befehl und Gehorsam schon überschritten. Aber dennoch steht für ihn fest: „Ich würde mich immer wieder für den Polizeidienst bewerben“, unterstreicht Carstensen. Außerdem ist die Polizei von damals und heute nicht mehr vergleichbar. Vieles von damals wäre heute richtigerweise nicht mehr möglich.
Unvergesslich bleibt für Peter Carstensen, dessen Sohn Malte inzwischen auch ein erfahrener Polizist ist, und seinen Jahrgangskollegen: „Noch während unserer Ausbildung mussten wir beim Jahreswechsel 1974/75 für fünf Wochen nach Stammheim. „Da sind wir jungen Kerle bei den RAF-Prozessen für Objektschutzmaßnahmen eingesetzt worden. Wir mussten das Gericht sowie die Wohnhäuser des damaligen Baden-Württembergischem Ministerpräsidenten Filbinger und der verhandelnden Richter bewachen. Das war schon aufregend. Und Angst hatten wir natürlich auch“, berichtet Carstensen. Wie alle anderen Teilnehmer des Jahrgangstreffens habe es auch für ihn in seinem langen Berufsleben als Polizist schwierige und vor allem belastende Phasen gegeben, aber auch unzählige Situationen, in denen man buchstäblich „Freund und Helfer“ sein konnte. Neben Peter Carstensen sind auch die damaligen Polizeiwachtmeister Helge Wohlert und Rolf Dose sowie Uwe Hansen und Günther Struck bis heute in Eutin und Umgebung „hängen“ geblieben. Und am Ende des gemeinsamen Abends waren sich alle Ehemaligen von damals einig. „Wir wollen uns in zwei Jahren wieder treffen“, so Carstensen.

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