

Eutin (aj). Die Sitzung begann mit einem Abschied: „Das war‘s! Ich sage Tschüß“, mit diesen Worten räumte Dieter Holst (CDU) das Podium, auf dem er zehn Jahre lang die Sitzungen der Stadtvertretung geleitet hatte, um in der Reihe der Gäste neben seiner Frau Platz zu nehmen. Er ging mit dem Dank von Fraktionen und Wegbegleitern und mit dem Titel eines „Ehrenbürgervorstehers“. Einstimmig sprach sich die Stadtvertretung für diese ideelle Anerkennung erbrachter Leistungen aus. In der entsprechenden Laudatio ließ Freund und CDU-Fraktionskollege Matthias Rachfahl wichtige Projekte Revue passieren, würdigte die Amtsführung mit Taktgefühl und stellte besonders die erfolgreiche Initiative „Schule trifft Kommunalpolitik“ heraus. Auch die regen Kontakte zu den Partnerstädten Lawrence und Putbus fanden Erwähnung, genau wie ein Besuch in Xingchang in China. „Du hinterlässt eine Spur im Amt“, bescheinigte Rachfahl dem Scheidenden. Zugleich wollte er dessen Ehrung als Ermutigung für ehrenamtliches politisches Engagement verstanden wissen.
Holsts nun ehemaliger Amtskollege aus der Partnerstadt Putbus, Jörg Riemer, war eigens für ein persönliches Farewell angereist. Er kam nicht ohne Geschenk und so werden Dieter Holst und seine Frau demnächst im Publikum der Störtebecker-Festspiele sitzen. Auf seinem Platz im Präsidium wird Dr. Andreas Zabel die Sitzungen leiten, das einstimmige Votum der Stadtvertretung stärkend im Rücken: „Vor vier Monaten habe ich noch am OP-Tisch gestanden und jetzt stehe ich hier“, sagte Zabel in seiner Antrittsrede. Er bedankte sich, dass man ihm das das Vertrauen ausgesprochen habe „trotz überschaubarer politischer Erfahrung“. Drei Bereiche hätten ihn stark geprägt: „Meine Familie, die mich motiviert und bremst, wenn nötig. Der Sport, in dem ich gelernt habe, dass man allein nichts ist. Und mein Beruf, den ich 35 Jahre lang ausgeübt und geliebt habe.“ In seiner ersten Amtshandlung verpflichtete er die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter per Handschlag, denen er seinen Anspruch: „Wir müssen uns aufeinander verlassen können!“ mit in die beginnende Legislaturperiode gegeben hatte. Zu stellvertretenden Bürgervorstehern wurden Reinhard Sohns (Bündnis 90/Grüne) und Reinhard Lettow (SPD) gewählt. Der Eutiner Stadtvertretung gehören 29 gewählte Mitglieder an sowie Sven Radestock, der als Bürgermeister die Verwaltung vertritt. Informationen zu allen Gremien, den Sitzungen und den Fachausschüssen finden sich auf der Internetseite der Stadt Eutin, zum Beispiel unter dem Stichwort „Sitzungskalender“.