Zwei Ponys für die Kleinen Räuber
Bad Malente-Gremsmühlen (ed). Manchmal macht Geld ja doch glücklich, vor allem wenn man damit das Glück auf dem Rücken der Pferde kaufen kann. Und dank des Round Table Eutin Malente kann das der Waldkindergarten Malente jetzt wieder – beim großen Apfelsammeln am zweitregnerischsten Tag der vergangenen Woche besuchten die Herren des Round Table die Kinder des Waldkindergartens auf der Apfelwiese und überreichten Waldkindergarten-Leiterin Anne-Kathrin Stoltenberg und der Vorsitzenden des Elternvereins Ruth Sindt 500 Euro, um das Ponyprojekt wieder aufleben zu lassen. Das nämlich hatten sich die Kinder sehr, sehr gewünscht – nur hatte das Geld gefehlt, nachdem die Förderung dafür ausgelaufen war. „Also hatten wir schon lange keinen Ponybesuch mehr“, bedauert Anne-Kathrin Stoltenberg – weil der Round Table aber Geld zu vergeben hatte, um das man sich bewerben konnte, hatten die Waldkinder das einfach gemacht und gewonnen.
Zehn mal 500 Euro hatte der Round Table Eutin Malente an Institutionen aus der Region zu „verschenken“, am liebsten an Vereine, Verbände oder Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. 30 Bewerbungen trafen ein und eine Jury hatte die schwere Aufgabe, die zehn überzeugendsten auszuwählen. „Es sind dann zwölf geworden“, schmunzelt Stefan Dose, der Round Table-Präsident, „denn zwei davon sind sogenannte Hands on Projekte – wir spenden kein Geld sondern unsere Zeit und Material.“ Jakob Richter hatte die Aufgabe übernommen, die Bewerbung des Waldkindergartens mit zum Round Table-Abend zu bringen, denn seine Tochter Lilli ging zu der Zeit noch in den Waldkindergarten. „Deshalb wusste ich, wie sehr den Kindern das Ponyprojekt am Herzen liegt“, sagt der Dachdeckermeister. Umso lieber nahm er das liebevoll gestaltete drei mal einen Meter 50 große Plakat mit zu seinen Kollegen und übergab es der Jury. „Und kaum lag das große Plakat auf dem Tisch, wussten wir: Die werden es“, erinnert sich Stefan Dose lachend, „grade, wenn wir helfen können, dass Kinder und Tiere zusammen kommen, dann macht uns das natürlich besonders große Freude.“ Jetzt können die Haflinger-Dame Lina und ihre Freundin Cassandra, eine alte Shettie-Dame, wieder alle zwei Wochen, wenn es das Wetter erlaubt, ins Bergen Gehölz zu den Kleinen Räubern des Waldkindergartens reisen. Eigentlich wohnen die beiden Ponydamen in Gebin auf dem Hof von Christiane Parl. Sie packt die beiden dann auf den Hänger und ab gehts ins Bergen Gehölz. Hier dürfen die Kinder die Ponydamen dann streicheln, putzen und sogar reiten – während Lina für die Großen ist, kümmert sich Cassandra um die ganz Lütten, das passt perfekt von Größe und Charakter der alten Shettie-Dame. „Ganz entspannt lernen die Kinder so den richtigen Umgang mit dem Pferd“, so Anne-Kathrin Stoltenberg, „lernen, dass es Regeln gibt, dass man Rücksicht nehmen muss auf die Ponys.“
Vor rund fünf Jahren hatte der Landessportverband eine Förderung für das Ponyprojekt angeboten, die der Waldkindergarten gern angenommen hatte. Die aber lief aus, und der Waldkindergarten als Elternverein hatte schlicht kein Geld dafür – die 500 Euro des Round Table dürften weit über ein Jahr hinaus reichen, den Kindern Ponyfreude zu machen. „Es geht uns vor allem um soziale Teilhabe“, macht Anne-Kathrin Stoltenberg deutlich, „auch die Kinder sollen reiten können, deren Familien es sich vielleicht nicht leisten können. Das darf kein Ausschlussgrund sein, irgendetwas nicht machen zu können.“ Übrigens muss nicht jedes Kind reiten oder mit den Ponys rumtüdeln, nur die Kinder, die das auch mögen – und manche machen erst mit, wenn sie neugierig genug sind oder Mut gesammelt haben, aber das ist genau richtig so. Am schönsten ist es, wenn Kinder dank der Ponydamen richtig aufblühen – wie das kleine Mädchen, das so introvertiert war und dank Lina so selbstbewusst wurde, dass es jetzt Turniere reitet. Die Lütten strahlen, als sie hören, dass die Ponys wieder kommen können, die Großen erinnern sich gut an Lina und Cassandra und finden es toll, dass die beiden sie wieder besuchen dürfen. Und weil die Lütten strahlen, freuen sich die Round Table-Herren umso mehr, dass ihre Spende so gut ankommt. „Wir haben vor, die Aktion im kommenden Jahr zu wiederholen, bewerben Sie sich bitte gern wieder dafür“, legt Stefan Dose Anne-Kathrin Stoltenberg ans Herz. „Das Projekt ist schließlich auf Nachhaltigkeit ausgelegt.“ Wer dem Round Table bei seinen Projekten helfen möchte, kann ganz einfach einen der Round Table Adventskalender kaufen – für nur 5 Euro warten hinter den Türchen tolle Preise. Derzeit gibt es die Adventskalender bei der Firma Cobobes zu erwerben.