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Freiwillige Feuerwehr Oldenburg durchläuft schwierige Zeiten

Oldenburg. (eb) Die Jahreshauptversammlung am Freitag, dem 29. April, im Oldenburger Schützenhof rief den anwesenden 51 stimmberechtigten Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Oldenburg einmal mehr ins Gedächtnis, unter welch erschwerten Bedingungen ihr ehrenamtlicher Einsatz für das Gemeinwohl in den zurückliegenden Monaten stand und derzeit noch steht. Beginnend mit der globalen Krise, der allerorts um sich greifenden Corona-Pandemie, mit den damit verbundenen Unwägbarkeiten im direkten Umgang mit den in Not geratenen Menschen besonders solange es keinen Impfstoff gab oder auch die politisch angeordneten Maßnahmen den Dienstbetrieb erschwerten sowie die kameradschaftlichen Unternehmungen unterbanden, kam es am 14. September 2021 zum Brand in der Fahrzeughalle und somit bis heute zu einem permanenten Improvisationszwang. „Ab dem 14. September 2021 haben wir alle gelernt, dass wir die Freiwillige Feuerwehr Oldenburg in Holstein neu erfinden mussten. Selbstverständlichkeiten im Dienst- und Einsatzablauf gab es nicht mehr“, führte Gemeindewehrführer André Hasselmann in seinem Jahresbericht für das Jahr 2021 aus. Zugleich dankte er allen Kameradinnen und Kameraden sehr herzlich für ihren zusätzlichen Einsatz, die Feuerwehr in der Infrastruktur der Stadt weiterhin zu verankern, was letztendlich nach fast 50 Stunden ohne Dienstbetrieb tatsächlich gelang – viele befreundete Feuerwehren und örtliche Unternehmen haben tatkräftig unterstützt und helfen auch derzeit weiter aus, wie beispielsweise die Firma Burchardt Transporte KGmbH, die im Sebenter Weg ihren befestigten Vorplatz des Firmengeländes als Stellfläche für Einsatzfahrzeuge sowie ihre LKW-Reinigungsanlage zur Reinigung derselben unentgeltlich zur Verfügung stellt. Als symbolischen Dank überreichte der Gemeindewehrführer hierfür einen Feuerwehr-Kalender an Jens Burchardt. Als Wermutstropfen stellt sich für die Wehrführung der benötigte Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Halle dar – wenn alles nach Plan verlaufen wird ist diese Mitte 2023 abgeschlossen. Gewünscht hätte man sich hier, unbesehen bestehender oder eventueller Lieferengpässe bei Bauteilen, andere Regularien zugunsten einer schnelleren Bauausführung. Sorge bereitet André Hasselmann auch der neue Feuerwehrbedarfsplan, in dem festgehalten ist, dass eine große Anzahl von Hilfszielen im Stadtgebiet von der Feuerwehr nicht mehr in der notwendigen Hilfsfrist erreicht wird. Als erfreulich wertete der Gemeindewehrführer hingegen die konstante Mitgliedersteigerung der letzten 4 Jahre, wobei nach 10 neuen Mitgliedern in 2020 sogar 13 weitere Mitglieder in 2021 begrüßt werden konnten. Damit liegt der aktuelle Wert bei 85 aktiven Kameradinnen und Kameraden. Hierauf und auf die trotz aller Widrigkeiten routiniert und effektiv ausgeführten Hilfsleistungen seiner Kameradinnen und Kameraden zeigte sich Andé Hasselmann besonders stolz und nahm die Jahreshauptversammlung gerne zum Anlass, bereits jetzt seine Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Gemeindewehrführer ab 2024 bekannt zu geben. Traditionell wurde die Versammlung auch genutzt, den neu ins Amt gehobenen Jugendausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Oldenburg vorzustellen und neben der Vereidigung neuer Mitglieder auch Beförderungen und Ehrungen durchzuführen. So wurden die aus der Jugendfeuerwehr übergetretene Louisa Babbe und Feuerwehrfrau Sabine Lieske (von der Feuerwehr Scharnebeck kommend und bereits im Oktober vergangenen Jahres in die Freiwillige Feuerwehr Oldenburg eingetreten) feierlich vereidigt und für 10jährige Mitgliedschaft Torsten Mothes geehrt. Das Dienstabzeichen für 30jährige Mitgliedschaft erhielt Löschmeister Jörg Boldt und über Dienstabzeichen für 40jährige Mitgliedschaft freuten sich Hauptbrandmeister (3 Sterne) André Hasselmann und Löschmeister Gerhard Dietrich. Besondere Ehrungen mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold am Bande kamen Siegfried Griebel, Marco Kleinschmidt und Wolfgang Wulf durch Oldenburgs Bürgermeister Jörg Saba in Vertretung der Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack zuteil. Außerdem betonte der Bürgermeister im Rahmen der Versammlung die stets gute Zusammenarbeit mit der Wehrführung, weshalb er sich auch über die bereits erwähnte Kandidatur für eine zweite Amtszeit des Gemeindewehrführers sehr freue. Außerdem sicherte Jörg Saba zu, die diesjährige Jugendfreizeitfahrt zu fördern indem eine Transportmöglichkeit der Kinder und Jugendlichen organisiert wird, die nicht in dem vom Brand in der Fahrzeughalle in Mitleidenschaft gezogenen Bus stattfindet. Anlass zur Freude bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oldenburg in Holstein bot auch die Schenkung eines neuen Gasgrills durch die St. Johannis Toten- und Schützengilde von 1194 e. V. Oldenburg in Holstein. Überreicht wurde die neue Grillstation an Gemeindewehrführer André Hasselmann und Jugendfeuerwehrwart Daniel Schönherr vom 1. Ältermann Hans-Peter Flindt, der mit dem 2. Ältermann Uwe Wolters, Majestät Willi Wiese und dem 3. Kapitän Hans-Jürgen Löschky der Versammlung aufmerksam folgte. Ihren ersten Einsatz soll die neue Grillstation in Kürze im Feuerwehrgerätehain haben. Abgerundet wurde der für alle Kameradinnen und Kameraden, auch der befreundeter Wehren, sowie den zahlreichen Gästen informative Abend durch ein leckeres Abendessen, gefördert von der VR Bank Ostholstein Nord-Plön e.G..


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