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Kleine Artisten an der Hermann-Ehlers-Schule

Preetz (tg). Schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Kartenverkauf hatte sich vor dem Zirkuszelt auf der Wiese neben der Hermann-Ehlers-Schule in Preetz eine lange Schlange gebildet. Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte der hiesigen Grundschüler wollten sich den großen Auftritt ihrer Lütten nicht entgehen lassen. Wer kurz vor der Vorstellung noch ins Zelt schlüpfte, fand nur noch einen Stehplatz vor.
In der zweistündigen Vorstellung am Freitagnachmittag gab es einiges an Kunststücken und Darbietungen zu bewundern – von lustigen Clownseinlagen, einem magischen Tüchertanz und Jonglieren mit einem Lasso über den Einsatz von Luftringen oder einem Vertikalseil bis hin zu einer Trapeznummer oder einer Feuereinlage. Der Auftritt der Grundschüler war der Höhepunkt der Projektwoche an der Hermann-Ehlers-Schule. Aufgeteilt in zwei Gruppen zu je 150 Schülern hatten die Klassen 1 bis 4 eine Woche lang die Gelegenheit, Zirkusluft zu schnuppern. „Wir wollen damit die Kinder stärken und motivieren, sodass sie sich trauen, etwas zu zeigen“, erklärt Schulleiterin Stefanie Bökenhauer, denn „es ist für alle Grundschüler ein magischer Moment, in der Manege zu stehen und sich vom Publikum feiern zu lassen“. Der Aspekt Bewegung und das Lernen durch Bewegung standen im Vordergrund der Projektwoche. Das Feedback der Kinder war durchweg positiv. Alle waren begeistert, etwas in so kurzer Zeit gelernt zu haben. Auch die Eltern fanden das Projekt sehr gelungen, so die Schulleiterin.
Die Idee zu dieser besonderen Projektwoche kam den Lehrkräften an einem Schulentwicklungstag. Astrid Brockmann und Tonja Krater hatten dann die umfangreiche Organisation übernommen. Es mussten Pläne geschrieben und wieder umgeschrieben werden, Kontakte zu einer Zirkusfamilie wurden aufgenommen und alles musste irgendwie koordiniert werden, schildert Stefanie Bökenhauer die Vorbereitungen. Mit Traber‘s Projektcirkus aus Ostholstein war der passende Projektpartner schnell gefunden. Der Kreis Plön förderte das Vorhaben schließlich mit 3.600 Euro.
Am Sonntag vorher wurde das Zirkuszelt auf der Wiese neben der Schule errichtet – mit zahlreichen helfenden Händen aus der Elternschaft. Es wurden Gruppen gebildet, und innerhalb von drei Tagen studierten die Grundschüler zahlreiche Tricks und Kunststücke ein, alles unter fachkundiger Anleitung der Artistenfamilie Traber. „Kinder sind sehr wissbegierig, und der Zirkus ist auch ein ganz anderes Umfeld als die Schule. Sie saugen alles sofort auf“, berichtet Yvonne Traber von ihren Eindrücken aus der Projektwoche. „Jedes Kind hat in kurzer Zeit eine Sache einstudiert, einige sogar mehrere“, bestätigt Stefanie Bökenhauer. Neben den eigentlichen Übungen in der Manege wurde ordentlich gebastelt und die Grundschüler beschäftigten sich ausgiebig mit dem Thema Zirkus. Es entstand eine Zirkuszeitung, Jonglierbälle, ein Programmheft sowie Plakate für die Vorstellungen. „Es ist toll, für das Selbstwertgefühl der Schüler, in die Manege zu gehen und etwas zu zeigen“, freute sich Mitorganisatorin und Lehrerin Astrid Brockmann, während die Auftritte liefen. Die Lehrkräfte waren insgesamt begeistert, die Kinder geschafft, aber glücklich – ebenso die vielen Zuschauer – von einem tollen bunten Abenteuer, dass auf diese Weise mit sehr viel Mühe entstanden war.

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