

16
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eutin
Anke Sommer,
Kundenberaterin
Wir gratulieren
zum 150-jährigen
Jubiläum!
Als verlässlicher Partner in
der Region sind wir immer
an Ihrer Seite.
Wir sind regional verwurzelt
und unterstützen unsere
Kunden vor Ort nach dem
genossenschaftlichen
Prinzip: fair, transparent
und vertrauensvoll.
Tel. 04521 / 806 -0
vbeutin.deKönigstraßenpassage 1f · 23701 Eutin
Telefon 0 45 21 / 7 78 89 75
E-Mail:
info@stahl-guelzau.deWeb:
www.stahl-guelzau.de150 Jahre im Zeichen
des Schutzes und
der Hilfsbereitschaft
H rz c G üc w sc
z J l
Eutins Wehr hat einen echten Luxus,
wie ihn sonst nur Promis haben: Ei-
nen eigenen Koch. Der natürlich auch
Feuerwehrmann ist. Beides mit Leib
und Seele. Holger Reimer weiß, was
den KameradInnen schmeckt, und
kocht, was gebraucht wird – vom or-
dentlichen Katerfrühstück über klei-
ne Deftigkeiten für die Dienstabende
bis zu 450 Portionen Eintopf für den
Flohmarkt der Feuerwehr.
Bei Holger Reimer ist die Feuerwehr
Familiensache. Schon sein Vater war
Wehrführer im heimatlichen Wulfs-
dorf, klar, dass auch der Sohn in die
Feuerwehr eintrat – genau am 11.
Juni 1972. Als Feuerwehrmann hat
er eine Menge erlebt – allein bei der
Zusammenarbeit mit der Wulfsdorfer
Partnerfeuerwehr in Berlin, bei der er
zusammen mit seinen Kollegen mit
dem Sprungtuch an der Bernauer
Straße gestanden habe, wenn je-
mand aus dem Osten fliehen wollte.
Oder bei der großen Waldbrandbe-
kämpfung in Niedersachsen. Gelernt
hat er dann Koch, in der „Schwarz-
bunten“ an der Lübecker Lohmühle
– hat in verschiedenen Restaurants
und Unternehmen gekocht, am liebs-
ten Deftiges. Aber wo auch immer er
gekocht hat, der Feuerwehr ist er treu
geblieben. Und als er 2008 nach Eu-
tin zog, dauerte es kein halbes Jahr,
bis er Mitglied der Eutiner Feuerwehr
wurde. „Ohne Feuerwehr geht das
nicht“, sagt er,„wenn man so sehr da-
mit verwurzelt ist.“ Nebenbei war er
lange Zeit beim Roten Kreuz in Rate-
kau aktiv gewesen, hatte sich hier ins
Kochen in der Feldküche eingefuchst
– für ihn kein Problem, war doch eine
Station in seiner beruflichen Lauf-
bahn bei Bressler Menu, ein Caterer,
der für Airlines kocht und Partys be-
liefert, aber damals auch für KiTas
Essen zubereitet hat. „Die kleinste
Portion war ein Topf mit 200 Litern“,
erzählt Holger Reimers, „da wurde
die Suppe nicht gekellt sondern mit
Schläuchen gefüllt. Aber das war
Eutins Feuerwehr hat ihren eigenen Koch:
„Ich mach das, weil ich Lust dazu habe“
Holger Reimer kocht – vom Katerfrühstück übers Matjesbrötchen
bis zu 450 Portionen Eintopf
nicht meineWelt – Feldküche ja, aber
in dem Stil kochen, nein.“
Viele der Eutiner Feuerwehr-Kollegen
wie Heino Kreuzfeldt kennt er schon
ewig, aus Zeiten, in denen sie zu-
sammen mit dem Gefahrenzug Ost-
holstein unterwegs waren. Und als
Holger Reimer dann nach Eutin zog,
hier Mitglied bei der Feuerwehr wur-
de, dauerte es nicht lang, bis wieder
Flohmarkt war – bis dahin hatte die
Wehr den Auftrag für die Gulaschka-
none vergeben. Aber Holger Reimer
sagte: „Das machen wir selbst.“ Dank
seiner guten Kontakte zum Katastro-
phenschutz konnte die Wehr dann
eine eigene Feldküche günstig er-
werben und hat das Catering seitdem
in eigener Hand. Für andere kleine
Anlässe gibts die Küche im Feuwehr-
haus, die die Stadt zwischendurch
hatte aufrüsten lassen – sie nutzt
Holger Reimer für Kleinigkeiten, die
er für Dienst- oder Kameradschafts-
abende zubereitet.
Sind die Partnerfeuerwehren aus
Eltville oder Stadtbergen zu Gast,
freuen die sich schon lange vorher
auf das Matjesbrötchen, das es bei
der Ankunft gibt – den Brauch hat
Holger Reimer eingeführt. „So ein
kleiner Snack zum Ankommen ist
doch schön, dachte ich“, schmunzelt
er, „da kommt man ins Gespräch, das
ist immer ein guter Anfang.“ Und die
Kameraden der Partnerwehren wä-
ren ziemlich enttäuscht, bekämen sie
nicht als Erstes ein ordentliches Mat-
jesbrötchen mit Salat, Zwiebeln und
gutem Matjes drauf. „Wir waren mal
zu Gast in Eltville, da hatte ich Mat-
jes dabei und alle waren begeistert“,
erzählt Holger Reimer, „im Jahr dar-
auf hatte ich keinen dabei, da haben
alle lange Gesichter gemacht und
gesagt: Wir hatten uns schon so auf
den Matjes gefreut.“ Solche Frozze-
leien, mal ein Schnack hier, einer da,
der Kontakt zu den Menschen, das
sei das Schöne an dem„Job“ – wobei:
Ein Job ist es für Holger Reimer nicht,
eher eine Herzensangelegenheit:„Ich
mache das, weil ich Lust dazu habe,
und das ist das A und O – das ist wie
beim Kochen selbst.“ Fahren die Part-
nerwehren wieder nach Hause, gibts
zum Abschied schon traditionell
ein Riesen-Katerfrühstück mit Mat-
jes, Bismarckhering, Katenschinken,
Rühr- und Spiegeleiern, knusprigem
Speck, kleinen Würstchen und allem,
was dazu gehört. Hier holt er sich
– auch schon traditionell – Unter-
stützung von den Feuerkäfern, den
Damen, deren Männer früher in der
Wehr waren, und die sich Kulinari-
sches, aber auch das Entertainment
der Truppe auf die Fahnen geschrie-
ben haben. Auf die Damen könne
er sich zu 100 Prozent verlassen, „da
muss ich nichts sagen, die wissen,
was sie tun, und denken mit.“
In der Feldküche kocht er für den
Holger Reimer ist der Eutiner Feuerwehrkoch.