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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eutin
Wohnungsbaugesellschaft
Ostholstein mbH
Seestraße 7
23701 Eutin
Tel. 04521 79000
wobau-oh.de150 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Eutin!
Das steht für Einsatzbereitschaft,
Gefahren abzuwenden, die durch
Brände, Explosionen, Überschwem-
mungen, Unfälle und viele andere
Ereignisse entstehen.
Wir danken den Mitgliedern der
Freiwilligen Feuerwehr Eutin für das
geleistete Engagement und gratulieren
herzlich zum Jubiläum.
ZUHAUSE IN OSTHOLSTEIN
IHR KOMPETENTER VERMIETER SEIT 1938
vor Heino Kreutzfeldt und seinen
Mitstreitern. Kein Wunder, dass er
ohne Notizzettel einen spannenden
Einblick in 150 Jahre Freiwillige Feu-
erwehr Eutin geben kann.
Unzufrieden mit der
Pflichtwehr
Ehe tüchtige Männer (und später
Frauen) freiwillig ausrückten, um zu
retten, zu löschen, zu bergen und zu
schützen, war die Feuerbekämpfung
Aufgabe einer städtischen Pflicht-
wehr. Eine entsprechende Satzung
aus den 1860er Jahren findet sich
im Stadtarchiv. Der Truppe gehör-
ten vorwiegend Vertreter der Zünfte
an: Dachdecker, Schornsteinfeger,
Maurer - Handwerker also, die sich
von Berufs wegen mit Brandschutz
und Feuerbekämpfung auskannten.
Geregelt waren das Alter der Feuer-
wehrmänner, genau wie die Stand-
orte für Leitern und zentrale Alarmie-
rungsstellen in der Stadt. Ein Eimer
Wasser an jedem Haus war Pflicht,
nicht nur für den Fall, dass die eigene
Bleibe in Flammen stünde, sondern
als Reservoir für Brände in der Nach-
barschaft, schließlich gab es keine
Hydranten oder Tankwagen. Eben-
falls in den Feuerschutz eingebunden
waren die Nachtwächter, die eine
Wach- und Melde-
pflicht zu erfüllen
hatten. Als Folge
großer, spektaku-
lärer Stadtbrände
wurden schon im
16.
Jahrhundert
Brandschutzregu-
larien
aufgelegt,
in
denen
zum
Beispiel vorgeben
wurde, wie Dächer
gedeckt
werden
durften.
Als sich im 19.
Jahrhundert
die
B e s c h w e r d e n
über die Unzu-
länglichkeiten der
Pflichtwehr mehr-
ten - eine lautete:
“Beim Dienst säu-
mig!” - startete der
Bürgerverein einen
öffentlichen Auf-
ruf zum Zweck der
Gründung
einer
Freiwilligen Feuerwehr. Die Resonanz
war erfreulich hoch und so konnte
1873 die Freiwillige Feuerwehr Eu-
tin gegründet werden, der 40 Mann
angehörten. 1875 waren es dann
bereits 46 Mann. Der Magistrat hat-
te der Gründung zwar zugestimmt,
unterhalten und ausrüsten aber
musste sich die Truppe aus eigener
Kraft, denn da war ja noch die Pflicht-
wehr, die erst 1909 aufgelöst wurde.
Glücklicherweise fanden sich viele
Spender, die offenbar den Freiwilli-
gen mehr ver- und zutrauten. Dazu
kamen Prämien der Feuerversiche-
rungen, die immer dann ausgezahlt
wurden, wenn die neugegründete
Feuerwehr effektiv gewesen war.
Damit entstand schon früh ein Be-
richtswesen, in dem die einzelnen
Einsätze
dokumentiert
wurden.
Die Faszination des Morbiden: Junge Schaulustige nach einem Scheunenbrand in Neudorf.