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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eutin
Feuerwehr-Flohmarkt 450 Portionen
Eintopf – und ist in nicht mal zwei-
einhalb Stunden ausverkauft. Weil
die Leute wissen, dass es schmeckt,
was er kocht – kein Wunder, denn
Holger Reimer kocht richtig, Conve-
nience kommt ihm nicht in den Topf,
allerhöchstens TK-Gemüse, aber sei-
ne Fonds kocht er selber aus Fleisch
und Knochen, seine Kartoffeln sind
frisch und alles wird selbst zubereitet.
Vegetarisch? Ohne Schweinefleisch?
Der Koch aus Leidenschaft ist flexibel
und geht gern auf die Wünsche sei-
ner KollegInnen ein – so gibt es auch
beim großen Flohmarkt rund ums
Feuerwehrhaus Erbsensuppe, ohne
die gehts nichts, aber auch vegetari-
sche Kartoffelsuppe, für Nicht-Vege-
tarier schnippelt Holger Reimer Wurst
´rein. „Und es wird alles verarbeitet“,
sagt der Koch, der gern auch mal viel
kocht, um es einzufrieren.„Ich bin ein
Koch, der immer was in der Truhe ha-
ben muss, damit ich da in Notlagen
nur reingreifen, es in den Topf kippen
und warm machen muss.“ So weiß
man in Eutin längst, wenman anrufen
muss, wenn mal Not amMann ist. Für
die große Jubiläumsfeier hat die Feu-
erwehr das Catering vergeben. Damit
der Koch mitfeiern kann. Nur die Mat-
jesbrötchen als Willkommenssnack
für die Partnerwehren, die lässt er
sich genausowenig nehmen wie das
Katerfrühstück für die Feuerwehrleu-
te am Sonntag – alles andere würde
die Kameradinnen und Kameraden
auch enttäuschen.
Gelernt ist gelernt: Bei Holger Reimer spielen frische Zutaten die Hauptrolle, auch in der Erbsensuppe zum Flohmarkt.
1569
Feuer in der “stillenWoche”.
36 Wohnhäuser (ohne Scheunen und
Nebengebäude). Beginn in einem
Bäckerhaus (Paasch) an der Südseite
des Kirchhofes, dann zum Lübschen
Tor. Insgesamt: Ostseite des Marktes,
beide Seiten der Lübecker Straße. Nur
verschont wurde das Armenhaus und
die dabei stehende Kirche.
Chronik der Großfeuer in Eutin im 16., 17. und 18. Jahrhundert
1642
Am Aschermittwoch: Beginn im
Schuster - Haus Pinckau in der Zie-
genhörn (jetzt Peterstraße). In drei
Stunden 76 Zimmer eingeäschert bis
zum Sacktor (jetzt Rosengarten). Ver-
ordnung des Herzog-
lichen Hauses, dass in
Zukunft jeden Ascher-
mittwoch Litanei zu be-
ten sei: “Für Feuer und
Wassernot, behüt uns
lieber Herr Gott”(dreimal
langsam zu beten).
Im gleichen Sommer
Blitz im Turm der Stadt-
kirche. Das Feuer wurde
durch göttliche Gnade
gelöscht.
1678
Beginn: Ostseite des
Marktes, Haus des Leine-
webers Hinrich Schwar-
cken. Dazu das in der
Pfaffenstraße (jetzt Stol-
bergstraße) daneben lie-
gende Haus, beide gänz-
lich abgebrannt, ferner
von einem anderen Haus
Dach und Obergebäude.
1689
Am 22. Sonntage nach
Trinitatis morgens um
6 Uhr. Beginn: Lüb-
sche Straße bei Witwe
Margaretha
Jacobsen:
Schornsteinbrand. Durch
heftigen Sturm Ausdeh-
nung nach Westen weiter: Haus des
Töpfers Peter Voeten gegenüber,
dann weiter über andere Häuser
zum Vorwerk des Schlosses, Marstall,
Schloss, alles nie-
dergebrannt. Ins-
gesamt
neben
dem Schloss 9
große Wohnhäu-
ser mit sämtlichen
Ställen und Ne-
bengebäuden.
1841
Erst 1841 kam
es in Meißen zur
Bildung
eines
“Feuerlösch- und
Rettungscorps”
auf
freiwilliger
Grundlage, doch
blieb dies in den
deutschen Landen
ziemlich
unbe-
merkt.
1846
Erst als 1846 in
Durlach
durch
den Fabrikanten
Carl Metz und den
Stadtbaumeister
Hengst eine Frei-
willige Feuerwehr
gegründet wurde
und diese bei dem
Stadttheaterbrand
Karlsruhe im Feb-
ruar 1847 die Leis-
tungsfähigkeit einer gut ausgebilde-
ten disziplinierten Löschmannschaft
unter Beweis gestellt hatte, nahmen
die Gründungen freiwilliger Feuer-
wehren im deutschen Raum zu. 1851
gab es 29 freiwillige Wehren.
1861
Im norddeutschen Raum dauerte es
etwas länger. In Schleswig-Holstein
wurde die erste Freiwillige Feuerwehr
1861 in Kiel gegründet. Die Zahl der
Wehren nahm nun auch hier schnell
zu. Wie die Durlacher Wehr entstan-
den auch in Schleswig-Holstein eine
Anzahl von Wehren aus Mitgliedern
der Turnerschaft. Unter anderen führ-
ten die Wehren Plön und Rendsburg
die Bezeichnung “Freiwillige Turner
Feuerwehr“.
Löscheimer aus dem 18. Jahrhundert im Schloss Eutin
Otto Rohrbeck (hier ein Foto aus 1968) ist einer der Chro-
nisten, die die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Eu-
tin bewahrt haben.